Verteidigung: Ex-Rebellenführer Ongwen war Opfer kein Täter
Das Weltstrafgericht muss den wegen grausamer Kriegsverbrechen verurteilten Ex-Rebellenführer Ugandas, Dominic Ongwen, nach Auffassung der Verteidigung freisprechen. Ongwen sei als früherer Kindersoldat Opfer und kein Täter, ...
Das Weltstrafgericht muss den wegen grausamer Kriegsverbrechen verurteilten Ex-Rebellenführer Ugandas, Dominic Ongwen, nach Auffassung der Verteidigung freisprechen. Ongwen sei als früherer Kindersoldat Opfer und kein Täter, ...
Das Weltstrafgericht muss den wegen grausamer Kriegsverbrechen verurteilten Ex-Rebellenführer Ugandas, Dominic Ongwen, nach Auffassung der Verteidigung freisprechen.
Ongwen sei als früherer Kindersoldat Opfer und kein Täter, erklärte Verteidiger Krispus Ayena Odongo am Montag in Den Haag zum Auftakt des Berufungsprozesses. Ongwen war jahrelang Kommandant der berüchtigten Miliz Lord’s Resistance Army (LRA). Er wurde im Mai 2021 wegen 61 Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Uganda zu 25 Jahren Haft verurteilt worden.
Der heute 47-Jährige wurde im Alter von etwa neun Jahren entführt und zum Soldaten gemacht. «Die Regierung Ugandas hat versagt und ihn nicht von bösen Gruppen der LRA gerettet, von fast 25 Jahren Versklavung und Zwangsarbeit», sagte der Anwalt. Ongwen habe unter Zwang gehandelt. Das Gericht müsse diese besonderen Umstände anerkennen. Wann das Berufungsgericht entscheiden wird, steht noch nicht fest.
Der Internationale Strafgerichtshof hatte in erster Instanz die Strafe mit der «extremen Schuld von Ongwen und der extremen Schwere der Verbrechen» begründet. Ongwen wurde schuldig gesprochen unter anderem wegen Mord, Verstümmelungen, sexueller Gewalt und des Einsatzes von Kindersoldaten. Seine Entführung und sein Schicksal als Kindersoldat wurden aber als strafmildernd anerkannt. Die Anklage hatte 20 Jahre Haft gefordert.
Die «Widerstandsarmee des Herrn» war über Jahrzehnte eine der mörderischsten Milizen in Uganda und den angrenzenden Staaten. Ongwen war einer der Stellvertreter des berüchtigten LRA-Chefs Joseph Kony, der noch immer flüchtig ist. Er hatte sich Anfang 2015 ergeben, die Vorwürfe gegen ihn aber als unwahr zurückgewiesen.
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