CS und UBS zahlen Millionenstrafen wegen Messenger-Diensten
UBS und CS kommt die Kommunikation von Mitarbeitenden über private Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Signal teuer zu stehen. Die beiden Schweizer Grossbanken müssen nun in den USA an die Behörden SEC und CFTC Bussen von jeweils 200 ...
UBS und CS kommt die Kommunikation von Mitarbeitenden über private Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Signal teuer zu stehen. Die beiden Schweizer Grossbanken müssen nun in den USA an die Behörden SEC und CFTC Bussen von jeweils 200 ...
UBS und CS kommt die Kommunikation von Mitarbeitenden über private Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Signal teuer zu stehen. Die beiden Schweizer Grossbanken müssen nun in den USA an die Behörden SEC und CFTC Bussen von jeweils 200 Millionen US-Dollar bezahlen.
Die US-Aufsichtsbehörden haben 16 namhafte Wall-Street-Institute mit hohen Strafzahlungen belegt. Die nun gebüssten Institute hätten es versäumt, die elektronische Kommunikation über persönliche Geräte der Mitarbeitenden zu archivieren, heisst es in der Mitteilung der Wertpapieraufsicht SEC vom späten Dienstagabend. Diese belegte die UBS und CS mit einer Strafe von je 125 Millionen Dollar. Die für die Futures- und Optionsmärkte zuständige CFTC zog mit einer Busse von je 75 Millionen Dollar für jede der Schweizer Grossbanken nach.
Angelegenheit vom Tisch
Neben den Schweizer Instituten gehören auch namhafte US-Banken wie Goldman Sachs oder Morgan Stanley, die britische Barclays, die japanische Nomura oder die Deutsche Bank zu den gebüssten Finanzinstituten. Die SEC verhängte an die 16 Finanzunternehmen Bussen von insgesamt über 1,1 Milliarden Dollar, die CFTC gab ausserdem Strafzahlungen von elf Instituten über insgesamt 710 Millionen Dollar bekannt.
Die Mitarbeitenden der gebüssten Firmen haben laut der SEC über Jahre hinweg private Messenger-Diensten auf ihren persönlichen Telefonen für die geschäftliche Kommunikation verwendet. Dabei hätten es die Unternehmen versäumt, diese Kommunikation aufzubewahren, so die SEC. Diese Vorschriften seien aber sakrosankt: «Wenn es Anschuldigungen über Fehlverhalten gibt, müssen wir die Bücher und Dokumente eines Unternehmens untersuchen können.»
Die Firmen hätten die Verstösse eingeräumt und der Bezahlung der Bussen zugestimmt, schreiben SEC sowie CFTC. Zudem hätten sie begonnen, ihre Compliance-Richtlinien- und Verfahren zu verbessern. Die Credit Suisse wollte die Bussenzahlung am Mittwoch auf AWP-Anfrage nicht kommentieren. Bei der UBS gab sich ein Sprecher erfreut, dass die Angelegenheit nun vom Tisch ist.
Zugang zu Mobiltelefonen
Die Untersuchungen der US-Aufsichtsbehörden betreffend der Richtlinien zur Datenaufbewahrung waren seit längerem bekannt. Bereits Ende vergangenen Jahres waren gegen die US-Grossbank JPMorgan nach den Ermittlungen Strafen von insgesamt 200 Millionen Dollar verhängt worden.
Die Credit Suisse hatte im vergangenen Jahr ebenfalls für Medienberichte gesorgt. Sie verlangte von ihren Mitarbeitenden Zugang zu deren Mobiltelefonen, falls sie diese für die Kommunikation mit Kunden oder Kollegen einsetzten. Bekannt wurden auch Massnahmen bei US-Banken: So mussten etwa JPMorgan-Mitarbeitende laut Berichten eine Messaging- und Telefonie-App installieren, die ihre Kommunikation aufzeichnet.
Aktien geben nach
Auch wenn die Bussenzahlungen in dieser Höhe laut Finanzanalysten nicht unerwartet gekommen sind, lasten sie am Mittwoch dennoch auf den Aktienkursen der UBS und vor allem der Credit Suisse. Die UBS-Aktien notieren am späten Vormittag um 2,4 Prozent im Minus bei 14,23 Franken während die Titel der gebeutelten Credit Suisse ihren Sinkflug fortsetzen und 6,3 Prozent auf gerade noch 3,71 Franken verlieren.
Die Credit Suisse-Aktie steht allerdings seit Tagen wegen nicht abreissenden Gerüchten um die anstehende Strategieüberprüfung aber auch wegen Befürchtungen um eine anstehende Kapitalerhöhung unter Druck. Am Dienstag waren die Titel erstmals unter die Marke von 4 Franken gefallen. Die Bank Vontobel senkte nun ihr CS-Kursziel am Mittwoch auf 4 Franken.
Der Beitrag CS und UBS zahlen Millionenstrafen wegen Messenger-Diensten erschien zuerst auf Hoefner Volksblatt und Marchanzeiger.