Aus dem Nichts ins Rampenlicht
Torhüter Connor Hughes erlebt eine verrückte Zeit im positiven Sinn. Kurz nach seinem Debüt in der Schweizer Nationalmannschaft kommt er am Spengler Cup für das Team Canada zum Einsatz. Vor dieser Saison war Hughes nur Kennern ...
Torhüter Connor Hughes erlebt eine verrückte Zeit im positiven Sinn. Kurz nach seinem Debüt in der Schweizer Nationalmannschaft kommt er am Spengler Cup für das Team Canada zum Einsatz. Vor dieser Saison war Hughes nur Kennern ...
Torhüter Connor Hughes erlebt eine verrückte Zeit im positiven Sinn. Kurz nach seinem Debüt in der Schweizer Nationalmannschaft kommt er am Spengler Cup für das Team Canada zum Einsatz.
Vor dieser Saison war Hughes nur Kennern der Eishockey-Szene bekannt. Der 26-jährige Kanadier, der dank seinem aus Luzern stammenden Grossvater auch den Schweizer Pass besitzt, kam nur sporadisch in der National League zum Einsatz. Das änderte sich nach dem Ausfall von Reto Berra, dem Stammkeeper von Fribourg-Gottéron, Anfang Oktober aufgrund einer Rückenverletzung.
Hughes nutzte die unverhoffte Chance. In seinen bisher 22 Partien in der laufenden Meisterschaft liess er im Schnitt 2,03 Gegentore zu, das ist der beste Wert der Liga von den regelmässig zum Einsatz kommenden Torhütern. Seine Abwehrquote beträgt 92,16 Prozent. «Um ehrlich zu sein, war das wohl meine letzte Chance, es allen zu zeigen», sagt Hughes. «Ich wusste, dass ich performen musste.» Schliesslich stand die Verpflichtung eines ausländischen Goalies im Raum.
Hughes zog 2017 in die Schweiz, nachdem er von Ambris damaligem Goalietrainer Michael Lawrence, der heute für Lugano arbeitet, an einem Turnier entdeckt worden war. Für die Leventiner spielte er allerdings nie. 2019 wechselt er nach zwei Saisons bei den Biasca Ticino Rockets für ein Jahr zu Langenthal, ehe er sich Fribourg anschloss. Vor dieser Spielzeit bestritt er 18 Einsätze in der National League, zwei davon für Genève-Servette. In den elf Spielen der vergangenen Saison betrug seine Abwehrquote bloss 88,07 Prozent.
«Ich verlor das Vertrauen, es war hart», blickt Hughes zurück. Die schwierige Zeit führte zu einem Umdenken, er sprach viel mit Fribourgs Goalietrainer David Aebischer darüber, was er anders machen müsse, um erfolgreich zu sein. Hughes: «Ich änderte viel, die Art wie ich trainiere, wie ich denke.» So arbeitete er im Sommer an seiner Kondition, ging er oft joggen. Zudem zählt er nun auf einen Mentaltrainer, den er immer anrufen kann.
All dies zahlt sich aus, Hughes spielt einfacher als früher, macht nicht zu viel Bewegungen. Ausserdem deckt er aufgrund seiner Grösse von 1,93 m viel ab. Die guten Leistungen entgingen selbstredend auch Nationaltrainer Patrick Fischer nicht, sodass Hughes am 17. Dezember am Heimturnier in Freiburg beim 1:2 gegen Tschechien sein Debüt im Schweizer Nationaldress gab.
Dem nicht genug durfte er am Dienstag am Spengler Cup beim 1:2 gegen Davos auch noch für das Team Canada auflaufen, am Tag zuvor gegen Sparta Prag (2:3) war er Ersatz gewesen. Diese Ehre wurde ihm deshalb zuteil, weil die Ausrüstung von Michael DiPietro auf dem Flug in die Schweiz verloren gegangen ist. Zunächst ging Hughes davon aus, bloss einmal mit den Kanadiern zu trainieren, dementsprechend packte er am 24. Dezember.
In so kurzer Zeit für zwei Landesauswahlen zu spielen, sei schon seltsam, sagt Hughes, um gleich klar zu stellen: «Ich bin ein Schweizer Eishockeyspieler, will es ins WM-Team schaffen.» Zunächst geniesst er nun aber die Zeit in Davos, wie es weitergeht, wusste er am Dienstag nach der Partie noch nicht. Es sind aufregende Tage für Hughes.
Der Beitrag Aus dem Nichts ins Rampenlicht erschien zuerst auf Hoefner Volksblatt und Marchanzeiger.