Marco Odermatt schreibt das nächste Kapitel seiner Erfolgsstory
Marco Odermatt kann den Tag seines zweiten Sieges am Chuenisbärgli deutlich mehr geniessen als denjenigen im Vorjahr. «Es ist einfach geil», so der Überflieger (auch) dieser Saison. Gefragt, welcher Triumph in Adelboden der ...
Marco Odermatt kann den Tag seines zweiten Sieges am Chuenisbärgli deutlich mehr geniessen als denjenigen im Vorjahr. «Es ist einfach geil», so der Überflieger (auch) dieser Saison. Gefragt, welcher Triumph in Adelboden der ...
Marco Odermatt kann den Tag seines zweiten Sieges am Chuenisbärgli deutlich mehr geniessen als denjenigen im Vorjahr. «Es ist einfach geil», so der Überflieger (auch) dieser Saison.
Gefragt, welcher Triumph in Adelboden der grössere sei, musste Marco Odermatt nicht lange überlegen: «Im Vorjahr waren der Druck von aussen, aber auch die Erwartungen, die ich beim Heimrennen an mich selber stellte, riesig.»
Das habe zwar den Sieg schwieriger gemacht, «doch zugleich war die Erlösung und auch der Sieges-Schrei grösser. Dafür konnte ich heuer den ganzen Tag und das Drumherum mehr geniessen. Es war dieses Mal eine ganz andere Geschichte, weil ich in Adelboden eben schon einen Sieg im Sack hatte.»
Beflügelt von der Atmosphäre
24’000 Zuschauer – doppelt so viele wie bei der Ausgabe 2022, die noch von der Corona-Pandemie beeinflusst war – bildeten am Chuenisbärgli einen riesigen Fan-Kessel. «Es war eine unglaubliche, beinahe verrückte Stimmung, die ich gerne aufsaugte. Ich bekam meinen Namen heute wohl mehrere Tausend Male zu hören», beschrieb Odermatt die Atmosphäre, die für gewisse Athleten auch hemmend wirken könnte – ihn selber aber beflügelte.
Dass Henrik Kristoffersen deutlich vor Loïc Meillard in Führung lag, wusste der nun 17-fache Weltcupsieger nicht. «Ich wusste aber, dass ich Gas geben und riskieren musste, weil einer der vorderen Fahrer immer einen super Lauf hat.» Unterwegs habe er gemerkt, dass er trotz Fehlern schnell unterwegs sei, so Odermatt. «Ich war nicht nur einmal sehr am Limit. Doch ich versuchte einfach immer weiter zu pushen.» Die Bedingungen seien auch bei ihm noch «sehr gut» gewesen. «Dass ich im zweiten Lauf mit Nummer 30 Bestzeit fahren konnte, zeigt, dass es den Umständen entsprechend ein sehr faires Rennen war.»
Auf die Bemerkung, dass seine Fahrten oftmals spielerisch einfach aussähen, entgegnete das Ausnahmetalent: «Einfach ist es sicherlich nie. Vielmehr ist es jeden Tag und in jedem Rennen immer wieder sehr, sehr schwierig und eine grosse Herausforderung.» Es gebe – nicht nur beim Heimrennen in Adelboden – konstant «viel Druck, es müssen ganz viele Sachen zusammenpassen, von der Kurssetzung, vom Ski bis hin zum Körper.» Es werde einem auf diesem Niveau sicher «nie etwas geschenkt».
Krasser Punkteschnitt pro Rennen
Apropos Niveau: Odermatt konnte sich auch im Vergleich zu seiner letztjährigen «Gnadensaison», die ihm die grosse Kristallkugel einbrachte, nochmals steigern. Nach 13 Saisonrennen hat der Nidwaldner 1046 Punkte auf dem Konto, was im Durchschnitt mehr als 80 gewonnene Punkte pro Rennen ergibt – dem Äquivalent eines zweiten Platzes bei jedem Einsatz und vergleichbar mit dem langjährigen Dominator Marcel Hirscher zu dessen besten Zeiten.
Odermatt befindet sich damit auf bestem Weg, den Triumph im Gesamtweltcup zu wiederholen. Sein Vorsprung auf die Konkurrenz beträgt vor der Weiterreise nach Wengen 400 Punkte. Der Überflieger will vor dem Super-G am Freitag und der klassischen Lauberhorn-Abfahrt am Samstag nochmals «für zwei Nächte nach Nidwalden zurück, um Kraft zu tanken».
Der Beitrag Marco Odermatt schreibt das nächste Kapitel seiner Erfolgsstory erschien zuerst auf Hoefner Volksblatt und Marchanzeiger.