Dänemark strebt historisches WM-Triple an
Am Mittwoch startet in Schweden und Polen die 28. Handball-WM. Dänemark könnte als erste Nation drei WM-Titel in Folge gewinnen. Die Favoriten und die Geschichten dreier Stars. Seit 2008 haben bloss drei Länder an Olympischen Spielen ...
Am Mittwoch startet in Schweden und Polen die 28. Handball-WM. Dänemark könnte als erste Nation drei WM-Titel in Folge gewinnen. Die Favoriten und die Geschichten dreier Stars. Seit 2008 haben bloss drei Länder an Olympischen Spielen ...
Am Mittwoch startet in Schweden und Polen die 28. Handball-WM. Dänemark könnte als erste Nation drei WM-Titel in Folge gewinnen. Die Favoriten und die Geschichten dreier Stars.
Seit 2008 haben bloss drei Länder an Olympischen Spielen respektive den alle zwei Jahre stattfindenden Weltmeisterschaften triumphiert: Frankreich, Dänemark und Spanien. Letztere holten 2013 WM-Gold. Die restlichen Titel gingen an Frankreich und Dänemark. Zu rechnen ist auch mit Europameister Schweden. Es wäre eine Überraschung, wenn keiner aus diesem Quartett den WM-Pokal in die Höhe stemmen würde.
Die Dänen gewannen an den letzten beiden Weltmeisterschaften sämtliche 19 Spiele. Damit reagierten sie eindrücklich auf das unerwartete Ausscheiden im Achtelfinal 2017. Nun können sie Geschichte schreiben, da es bei den Männern im Handball noch keiner Nation gelungen ist, dreimal in Folge Weltmeister zu werden. Nebst viel Routine setzte der dänische Trainer Nikolaj Jacobsen auf vier Spieler, die zum ersten Mal an einem Grossanlass dabei sind. Die Schweiz scheiterte in der ersten Playoff-Runde der WM-Qualifikation an Portugal (Gesamtskore 54:66).
Titelhamsterer Karabatic
Eine WM lebt selbstredend auch von Stars wie Nikola Karabatic, Mikkel Hansen oder Sander Sagosen. Ersterer ist der erfolgreichste Handballer der Welt, wurde dreimal Olympiasieger, viermal Welt- und dreimal Europameister. Zudem gewann er mit drei verschiedenen Teams (Montpellier, Kiel, FC Barcelona) die Champions League und wurde er sagenhafte 19 Mal Meister. 2007, 2014 und 2016 erhielt er die Auszeichnung als Welthandballer des Jahres.
Sein Debüt im Nationalteam gab Karabatic am 2. November 2002, seither fehlte er der «Equipe Tricolore» an einem grossen Turnier einzig an der WM 2021. Obwohl er am 11. April 39 Jahre alt wird, hat er noch nicht genug. Dies, obwohl er gemäss eigener Aussage sehr oft über der Belastungsgrenze war. Manchmal müsse man an sich selber denken, denn die anderen würden das nicht tun, so Karabatic. Er nehme nun einen Tag nach dem anderen. Deshalb lässt er eine Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 in Paris offen.
Hansen stark zurück nach Lungenembolie
Neben Karabatic kann sich einzig noch Hansen dreifacher Welthandballer (2011, 2015 und 2018) nennen. Der dänische Aufbauer mit den langen, blonden Haaren ist mit 35 Jahren auch schon in einem für Sportler fortgeschrittenen Alter. Mittlerweile wieder in Dänemark bei Aalborg tätig – zuvor spielte er zehn Jahre für Paris Saint-Germain, sieben davon zusammen mit Karabatic -, knackte er am 15. September 2022 die Marke von 1000 Toren in der Champions League, etwas was zuvor einzig Kiril Lazarov, Timur Dibirow und … Karabatic geschafft hatten.
Dass Hansen an der WM dabei ist, ist alles andere als selbstverständlich, erlitt er doch im März nach einer Routine-Operation am Knie eine Lungenembolie und eine Venenentzündung. Weil die Behandlung mit blutverdünnenden Medikamenten sehr gut wirkte, durfte er bereits Anfang September wieder spielen. Er scheint nichts von seiner Klasse verloren zu haben.
Sagosen ohne Plan B
Als Ausnahmetalent ist auch Sagosen zu bezeichnen, der 27-Jährige Norweger erzielte an der EM 2020 65 Tore, so viele wie kein anderer zuvor in diesem Wettbewerb. Auch Sagosen fiel lange aus, nachdem er am 5. Juni des vergangenen Jahres umgeknickt war und sich den Knöchel gebrochen sowie das Syndesmoseband gerissen hatte. Das Comeback gab er bereits Ende November – früher als erwartet.
Das kommt nicht von ungefähr, ist doch Sagosen ein Synonym für harte Arbeit. Er beherzigte die Worte, die im Kraftraum im Keller seines Elternhauses noch heute stehen: «Wer der Beste sein will, muss doppelt so hart trainieren wie alle anderen!!» Einen Plan B gab es für ihn nicht, er wollte immer Handballprofi und der beste Spieler der Welt werden. Deshalb legte sein Vater, als Sander 13 Jahre alt war, zusätzlich zum Kraftraum im heimischen Garten für wetterunabhängiges Training einen zwölf Meter langen Kunstrasen-Teppich aus.
Nun würde Sagosen, der vor den Spielen jeweils duscht und sich rasiert, mit Norwegen noch so gerne nach WM-Silber 2017 und 2019 sowie EM-Bronze 2020 den ersten Titel holen. Aussenseiterchancen besitzen die Skandinavier trotz eines kleinen Umbruchs auf jeden Fall – vor allem wegen Sagosen.
Der Beitrag Dänemark strebt historisches WM-Triple an erschien zuerst auf Hoefner Volksblatt und Marchanzeiger.