Djokovic stellt bei Rückkehr vieles klar
Ein Jahr nach dem grossen Drama um seine Ausschaffung erklärt sich Novak Djokovic bei der Rückkehr nach Melbourne nochmals – und hofft, das Thema nun endgültig abhaken zu können. Es war Djokovic ein Anliegen, sich vor den ...
Ein Jahr nach dem grossen Drama um seine Ausschaffung erklärt sich Novak Djokovic bei der Rückkehr nach Melbourne nochmals – und hofft, das Thema nun endgültig abhaken zu können. Es war Djokovic ein Anliegen, sich vor den ...
Ein Jahr nach dem grossen Drama um seine Ausschaffung erklärt sich Novak Djokovic bei der Rückkehr nach Melbourne nochmals – und hofft, das Thema nun endgültig abhaken zu können.
Es war Djokovic ein Anliegen, sich vor den Medien äussern zu dürfen, denn «viele Leute haben immer noch falsche Vorstellungen von dem, was abgelaufen ist». Man habe ihn vor einem Jahr auflaufen lassen.
Drei andere Tennisspieler habe man in den Wochen zuvor mit der genau gleichen Ausnahmebewilligung, wie er eine hatte, einreisen lassen. Djokovic: «Was viele nicht wissen oder einfach ignorierten: Ich folgte den Regeln. Ich erhielt von der Einreisebehörde ein Visa mit einer Ausnahmebewilligung, die von den australischen Behörden und mehreren Ärzten geprüft worden war. Ich reiste mit gültigen Papieren und einem gültigen Visa ein. Dann geriet alles ausser Kontrolle. Die Saga wurde immer grösser und verrückter. Und ich war abgeschottet und konnte mich nicht äussern.»
Covidiot
Vor einem Jahr galt Djokovic in Australien als Covidiot, als Sicherheitsrisiko – das die Mitbegründung für die Ausweisung – und als absolut unerwünschte Person. Kann er mit einem Jahr Abstand den damaligen Frust der Australier verstehen? «Ich muss sagen: ja. Es waren frustrierende zwei Jahre, speziell für die Australier, die unter besonders strikten Massnahmen litten. Aber dennoch muss ich auch sagen: Die Medien stellten die Dinge falsch dar. Ich reiste nicht mit fragwürdigen Dokumenten ein, sondern mit einem gültigen Visa und einer medizinisch begründeten Ausnahmebewilligung.»
Djokovic fuhr bei seiner Ankunft in Melbourne am letzten Sonntag am Ausschaffungs-Hotel vorbei, in dem er vor einem Jahr den Horror erlebte. Die «Saga», wie er es selbst bezeichnet, holt ihn seit zwölf Monaten immer wieder ein. «Die ersten Wochen zurück in der Heimat waren besonders schwierig. Selbst die mir gutgesinnten Medien gingen hart ins Gericht mit mir. Dann folgten Turniere. Und an jeder Pressekonferenz wieder eine, zwei Fragen zu Australien.»
Triumphale Rückkehr
Klar ist für den 35-jährigen Serben: «Ich werde mich mein Leben lang an diese Ausschaffung aus Australien erinnern. So etwas kann man nicht verdrängen. Hoffentlich werde ich so etwas nie mehr erleben. Aber es war auch eine wertvolle Lebenserfahrung. Und jetzt will ich nach vorne blicken.»
Diesen Blick nach vorne trübt bislang nichts. Das erste Turnier in Australien gewann Djokovic letzte Woche in Adelaide – trotz Wadenproblemen. Die australischen Fans wollen die Saga auch vergessen machen und huldigen Djokovic wie noch nie. Der Serbe wurde bei jedem seiner Auftritte frenetisch gefeiert – selbst als er am Mittwoch das Match-Training vor Zuschauern in der Rod-Laver-Arena gegen Daniil Medwedew nach bloss drei Games (beim Stand von 3:1 für Djokovic) vorzeitig abbrechen musste.
In Adelaide verzichtete Djokovic nach zwei Tagen aus freien Stücken auf die zusätzlichen Sicherheitsleute, die wegen der «Saga» eingeteilt wurden. Er fühlte sich so sicher und wohl und geliebt, dass er mehrmals in aller Öffentlichkeit auftrat. «Ich glaube: Noch nie in meinem Leben fühlte ich mich auf dem Tennisplatz so geliebt wie letzte Woche in Adelaide.»
Wer pfeift, fliegt
Am Australian Open drohen die Organisatoren nicht mehr Djokovic, dafür den Zuschauern mit Ausweisung, wenn «Fans für andere Fans das Vergnügen beeinträchtigen». Oder mit anderen Worten: Wer Djokovic ab Montag in Melbourne auspfeift, der fliegt!« Ein Problem in dieser Hinsicht ist nach den ersten Erfahrungen seit Djokovics Rückkehr nach »Down Under“ indes nicht zu erwarten.
Der Beitrag Djokovic stellt bei Rückkehr vieles klar erschien zuerst auf Hoefner Volksblatt und Marchanzeiger.