UN-Hilfskoordinator: Rettungsphase nach Beben neigt sich dem Ende zu
Die Einsätze zur Rettung von Erdbebenopfern in Syrien und der Türkei gehen nach Worten von UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths langsam ihrem Ende entgegen. «Die Rettungsphase, bei der Menschen lebend aus den Trümmern gezogen und bei der unter Trümmern Verstorbene gefunden werden, neigt sich dem Ende», sagte Griffiths während eines Besuchs im syrischen Aleppo am Montag. Jetzt beginne die humanitäre Phase, um Betroffene mit Unterkünften, «psychosozial» sowie mit Lebensmitteln, Schulunterricht und «einem Sinn für die Zukunft» zu versorgen.
Die Einsätze zur Rettung von Erdbebenopfern in Syrien und der Türkei gehen nach Worten von UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths langsam ihrem Ende entgegen. «Die Rettungsphase, bei der Menschen lebend aus den Trümmern gezogen und bei der unter Trümmern Verstorbene gefunden werden, neigt sich dem Ende», sagte Griffiths während eines Besuchs im syrischen Aleppo am Montag. Jetzt beginne die humanitäre Phase, um Betroffene mit Unterkünften, «psychosozial» sowie mit Lebensmitteln, Schulunterricht und «einem Sinn für die Zukunft» zu versorgen.
Während seines Besuchs traf Griffiths auch Syriens Präsident Baschar al-Assad. Dessen Regierung kontrolliert mit Verbündeten etwa zwei Drittel des zersplitterten Bürgerkriegslandes. Assad habe betont, dass Hilfsgüter alle Teile Syriens erreichen müssten, darunter auch die «besetzten und die unter Kontrolle bewaffneter terroristischer Gruppen», berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Sana.
Die Zersplitterung des Landes, in dem 2011 ein Bürgerkrieg ausbrach, erschwert die Arbeit der Vereinten Nationen und Hilfsorganisationen nach der Katastrophe mit mindestens 37 500 Toten in der Türkei und Syrien.
UN-Hilfen in Gebiete im Nordwesten, die nicht von der Regierung kontrolliert werden, kommen derzeit nur über einen Grenzübergang zur Türkei zu den Opfern. Eine geplante Lieferung aus Regierungsgebieten in die Provinz Idlib wurde laut Aktivisten von der Miliz HTS blockiert, die das Gebiet dominiert.
Am Montag trafen 75 Lastwagen mit Hilfsgütern aus den autonomen Kurdengebieten in den Rebellengebieten ein. Sie sollten der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge in Idlib, Afrin und Dschindiris verteilt werden. Am meisten benötigten die Menschen dort Zelte, weil sie durch die Katastrophe ihre Häuser verloren und nun draussen im kalten Winterwetter ausharrten.
Ein Konvoi des Kurdischen Roten Halbmonds mit Zelten, Matratzen, Babynahrung und Arzneimitteln wartete unterdessen weiter auf Genehmigung der syrischen Regierung zur Durchfahrt nach Aleppo. Die syrische Regierung will humanitäre Hilfe komplett durch die von ihr kontrollierten Gebiete fliessen lassen.
Verbündete Staaten wie Russland, China und Iran sowie regionale arabische Nachbarn hatten Hilfen geschickt an die Regierung Assads, der im Westen politisch stark isoliert ist. Viele Länder sehen von einer direkten Zusammenarbeit weiterhin ab, weil sie unter anderem Korruption der Regierung fürchten. Es gab immer wieder Berichte, dass die Regierung sich an Hilfsgütern bereichert oder dass diese auf dem Schwarzmarkt landen.
Griffiths hatte zuvor Versäumnisse der Vereinten Nationen bei der Hilfe für die syrischen Erdbeben-Opfer eingeräumt. Aktivisten und Retter in den Rebellengebieten hatten in den vergangenen Tagen mangelnde Hilfe der UN beklagt.