Polizei-Grosseinsatz vor Bundeshaus geht glimpflich zu Ende
Ein verdächtiger Mann hat am Dienstag vor dem Bundeshaus die Polizei stundenlang auf Trab gehalten. Wie sie am Abend bekanntgab, handelte es sich um einen Mann, der zur Feststellung seiner psychischen und physischen Gesundheit vorläufig festgenommen wurde.
Ein verdächtiger Mann hat am Dienstag vor dem Bundeshaus die Polizei stundenlang auf Trab gehalten. Wie sie am Abend bekanntgab, handelte es sich um einen Mann, der zur Feststellung seiner psychischen und physischen Gesundheit vorläufig festgenommen wurde.
Laut der Mitteilung der Berner Kantonspolizei stellten Angestellte des Bundesssicherheitsdiensts den Mann vor 14 Uhr beim Südeingang des Bundeshauses fest. Er erschien ihnen wegen seines Aussehens verdächtig. So trug er unter anderem eine Schutzweste und einen Waffenholster.
Bei einer anschliessenden Personenkontrolle fiel ein Schnelltest positiv auf Sprengstoff aus.
Zudem ergaben erste Abklärungen, dass ein Auto, das sich auf dem Bundesplatz befand, dem Mann zuzuordnen war. Gestützt auf diese Erkenntnisse wurde die Kantonspolizei Bern aufgeboten. Der Mann wurde den ausgerückten Einsatzkräften übergeben und in der Folge auf eine Wache gebracht.
Wie der «Blick» berichtete, trug der Mann eine Kampfmontur. Der Technik-Chef von Blick TV, Beat von Tobel, sagt in einem «Blick»-Video, er sei gerade unterwegs Richtung Bundesterrasse gewesen, als ihn ein Mann in Kampfmontur überholt habe. Er habe zuerst gedacht, es handle sich um einen Sicherheitsbeamten.
Der verdächtige Mann habe sich via Bundesterrasse Zugang zum Bundeshaus verschaffen wollen, wo er dann von Polizisten widerstandslos angehalten worden sei. Der Mann habe erstaunlich ruhig gewirkt, berichtet von Tobel. Er habe sich mit der Polizei in Diskussionen verstrickt.
Aufgrund der zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Erkenntnisse konnte die Polizei nicht ausschliessen, dass sich im Auto auf dem Bundesplatz Sprengstoff befand. Folglich beschloss die Polizei sofort umfangreiche Sicherheitsmassnahmen. Der Bundesplatz und zahlreiche umliegende Strassen wurden vollständig abgesperrt. Verschiedene Gebäude, darunter das Parlamentsgebäude und weitere Teile des Bundeshauses, wurden evakuiert.
Das verdächtige Auto wurde schliesslich von einem Sprengstoffroboter der Polizei inspiziert. Um etwa 19 Uhr konnte die Polizei schliesslich Entwarnung geben und hob die Massnahmen auf. Sie schreibt in ihrer Mitteilung, vom Auto sei keine Gefahr ausgegangen. Zahlreiche Einsatzkräfte, Polizei- und Feuerwehrfahrzeuge sowie Ambulanzen standen im Einsatz, dazu auch eine Drohne.
Mehrere Medien zeigten Videoaufnahmen von Politikerinnen und Politikern und Verwaltungsangestellten, die die Gebäude aus Sicherheitsgründen verliessen.
Wie Jolanda Egger von der Berner Kantonspolizei am Abend auf Anfrage sagte, trug der verdächtige Mann keinen Sprengstoff auf sich und war auch nicht bewaffnet. Sprengstofftests reagierten auch auf Spuren von Sprengstoff, sagte sie. Der Mann habe auch niemanden bedroht. Er stamme aus dem Wallis.
Die Polizei geht davon aus, dass der Mann mit dem verdächtigen Auto auf den Bundesplatz fuhr und sich dann zum Bundeshaus begab. Das fragliche Auto trug Walliser Nummernschilder.
Die im Zusammenhang mit Sprengstoff-Delikten zuständige Bundesanwaltschaft (BA) führt nun zusammen mit dem Bundesamt für Polizei, der Kantonspolizei Bern und der Kantonspolizei Wallis die strafrechtlichen Ermittlungen.