Leipziger Buchmesse will ein politisches Zeichen setzen

In einer Buchbar soll über Themen, nicht nur über einzelne Bücher, gesprochen werden, sagte Buchmesse-Chef Oliver Zille bei der Vorstellung des Buchmesse-Programms am Donnerstag in Leipzig. Als ein weiteres neues Format werde es ein Forum Offene Gesellschaft geben, womit die Messe in diesem Jahr ein deutliches Zeichen gegen Hass setzen wolle, so Zille: «Denn Hass, Rassismus und Ausgrenzung hat sich in der Vergangenheit auch gegen Protagonisten der Branche gerichtet.»

Unter dem Namen «Mea ois wia mia» («Mehr als wir») will auch das Gastland Österreich politisch und literarisch ein Zeichen setzen. Das Land wolle sich als offen präsentieren und dazu aufrufen, in den Dialog miteinander zu treten, sagte die Literaturchefin des Österreichischen Rundfunks, Katja Gasser, die das Programm am Stand des Gastlands zusammengestellt hat.

Nach drei Jahren, in denen die Buchmesse pandemiebedingt ausfallen musste, herrsche echtes Lampenfieber im Team, sagte Zille. «Es ist nicht einfach abputzen und weitermachen.» In der Branche habe sich viel verändert – das Wichtigste sei jedoch, dass es seitens der Leserinnen und Leser nach wie vor grosses Interesse an der Leipziger Buchmesse gibt. «Und auch aus der Branche gibt es einen grossen Schub, denn sie will diese Messe», betonte Zille.

Im nächsten Jahr werden die Niederlande auf der Messe als Gastland auftreten. Bereits in diesem Jahr sollen niederländische Autorinnen und Autoren ihre Arbeiten präsentieren. Parallel zur Buchmesse findet wie bereits in der Vergangenheit das Lesefest «Leipzig liest» in der Innenstadt statt. Insgesamt seien 2400 Veranstaltungen an 300 Orten der Stadt geplant. Als Gäste werden unter anderem die ehemalige deutsche Kanzlerin Angela Merkel, Schlagersänger Roland Kaiser sowie Thriller-Autor Sebastian Fitzek erwartet.