Medienkünstler Peter Weibel stirbt kurz vor 79. Geburtstag
Der international renommierte deutsche Medienkünstler Peter Weibel ist tot. Der langjährige Leiter des Karlsruher Zentrums für Kunst und Medien (ZKM) starb am Mittwoch nach kurzer schwerer Krankheit in einem Karlsruher Krankenhaus, wie ein ZKM-Sprecher am Donnerstag sagte.
Der international renommierte deutsche Medienkünstler Peter Weibel ist tot. Der langjährige Leiter des Karlsruher Zentrums für Kunst und Medien (ZKM) starb am Mittwoch nach kurzer schwerer Krankheit in einem Karlsruher Krankenhaus, wie ein ZKM-Sprecher am Donnerstag sagte.
An diesem Sonntag wäre Weibel 79 Jahre alt geworden. Zuvor hatten die «Badischen Neuesten Nachrichten» darüber berichtet. Der im ukrainischen Odessa geborene Österreicher war ein bedeutender Performance- und Videokünstler. Er hinterlässt eine Lebensgefährtin.
Im Laufe seines Lebens hatte Weibel unter anderem in Wien, Kanada und New York gelehrt. Von 1989 bis 1994 leitete er das von ihm gegründete Institut für Neue Medien an der Städelschule Frankfurt am Main, war von 1993 bis 1999 Österreich-Kommissär der Biennale von Venedig und künstlerischer Leiter der Neuen Galerie am Landesmuseum Joanneum in Graz. Für seine Arbeit wurde er vielfach ausgezeichnet.
Seit 1999 – fast ein Vierteljahrhundert – leitete er das ZKM und verhalf dem Haus zu internationalem Renommee und zu einer Drehscheibe digitaler Kunst. In wenigen Wochen, Ende März, hätte die Ära enden sollen. Erst vor kurzem hatte er sich noch aus diesem Anlass in seinem mit Papierbergen, Büchern, Tüten, Kartons, Fotos und Wechselschuhen besetzen Büro ablichten lassen. «Das ZKM war ein Raumschiff mit unglaublicher Flughöhe», sagte er da mit etwas Wehmut. Die Nachfolge als ZKM-Vorstand tritt am 1. April Alistair Hudson an.
«Meine Haupteigenschaft ist die Geschwindigkeit», hatte Weibel einmal gesagt. Und genau so sprach er auch: In halsbrecherischem Tempo ratterte er seine Ansichten zu Kunst und Welt herunter – dabei immer freundlich, präzise, voller Ideen und auf dem neuesten Stand.
Einblick in sein breites Schaffensspektrum gab 2019 eine grosse Retrospektive im ZKM. Die «respektive Peter Weibel» stellte ihn anhand von rund 400 Werken als Aktions-, Video-, Sound- und Fotokünstler vor, aber auch als Theoretiker und Wissenschaftler.