Verbot von Namensänderung für Straftäter wird in London diskutiert
Das britische Parlament hat am Donnerstag über ein gesetzliches Verbot von Namensänderungen registrierter Sexualstraftäter beraten.
Das britische Parlament hat am Donnerstag über ein gesetzliches Verbot von Namensänderungen registrierter Sexualstraftäter beraten.
Es sei erschreckend, dass Täter mit geändertem Namen einen neuen Pass sowie Führerschein beantragen dürften und dann mit weisser Weste weiterleben könnten, sagte die Abgeordnete Sarah Champion von der Oppositionspartei Labour. Auch Abgeordnete der regierenden Konservativen Partei sowie der Schottischen Nationalpartei (SNP) kritisierten die aktuelle Regelung. Auf der Besuchertribüne folgten Opfer sexueller Gewalt der Debatte.
Nach dem geltenden Recht hätten die Verurteilten die Pflicht, Änderungen der persönlichen Daten zu melden, sagte Champion. «Wenn Sexualstraftäter gegen diese Anforderungen verstossen und ihnen deshalb eine Haftstrafe droht, müssen sie zunächst gefasst werden.»
Einer Recherche der BBC zufolge wurden 729 Täter zwischen 2019 und 2021 vermisst oder zur Fahndung ausgeschrieben. Nach Ansicht von Opfern und Aktivisten liegt dies vor allem an Namensänderungen.
Champion sagte, zwischen 2015 und 2020 seien mehr als 16 000 Straftäter wegen Verstosses gegen ihre Meldepflicht angeklagt worden. «Wenn wir dieses System nicht dringend verbessern, müssen wir akzeptieren, dass Hunderte weitere Straftäter weiterhin aus dem System verschwinden, das uns schützen soll», sagte die Abgeordnete aus dem nordenglischen Wahlkreis Rotherham. Dort waren zwischen 1997 und 2013 mehr als 1400 Kinder missbraucht worden.