Künstler schliesst sich in Freiburg in Heiligenstatue ein
Der französische Künstler Abraham Poincheval lebt eine Woche lang im Museum für Kunst und Geschichte in Freiburg in einer nachgebildeten, vergrösserten Statue eines Heiligen. Am Montag ist Poincheval in seine temporäre Behausung gezogen.
Der französische Künstler Abraham Poincheval lebt eine Woche lang im Museum für Kunst und Geschichte in Freiburg in einer nachgebildeten, vergrösserten Statue eines Heiligen. Am Montag ist Poincheval in seine temporäre Behausung gezogen.
Er wird dort rund um die Uhr isoliert verharren. Das Publikum kann mit ihm in Kontakt treten, indem es sich mit ihm unterhält oder ihn über eine Kamera im Inneren der Statue beobachtet. Die Statue aus dem 15. Jahrhundert stellt den Heiligen Bartholomäus dar.
Die Performance des Franzosen mit dem Titel «Inside saint Barthélemy» findet im Rahmen des zweiten Teils der Ausstellung Corpus statt, die dem Körper und dem Konzept der Isolation gewidmet ist.
Der 51-jährige Poincheval ist international bekannt für seine Performances, die einen totalen Einsatz von Körper und Geist erfordern. So inszeniert er sich regelmässig in engen Räumen, um die Begriffe Zeit, Einschliessung und Unbeweglichkeit zu hinterfragen.
Unter anderem lebte er im Bauch eines ausgestopften Bären, bewohnte einen Felsen oder brütete mehrere Wochen lang Eier in einer Plexiglasbox in Paris aus. In der Schweiz hielt er sich bereits in einer riesigen Flasche in Lausanne und Martigny auf und nistete sich vier Tage lang auf einer Plattform in 20 Metern Höhe auf der Plaine de Plainpalais in Genf ein.
Diesmal ist es der Heilige Bartholomäus, mit dem Abraham Poincheval eine Einheit bildet. Der Legende nach wurde der Heilige bei lebendigem Leib gehäutet. «Ich sehe viele Ähnlichkeiten zwischen dieser Figur und meinen Vorstellungen. Sie stellt unsere Beziehung zum Körper und zur Welt in Frage», sagte der Künstler wenige Minuten vor dem Betreten der Statue.
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