Argentinische Autorin und Borges-Witwe María Kodama gestorben
Die argentinische Autorin und Übersetzerin María Kodama ist tot. Das bestätigten ihr Verlag Penguin Random House und ihr Anwalt Fernando Soto am Sonntag (Ortszeit) auf Twitter.
Die argentinische Autorin und Übersetzerin María Kodama ist tot. Das bestätigten ihr Verlag Penguin Random House und ihr Anwalt Fernando Soto am Sonntag (Ortszeit) auf Twitter.
Die Witwe des Schriftstellers Jorge Luis Borges (1899-1986) sei mit 86 Jahren an Brustkrebs gestorben, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Télam. «Mit grosser Trauer nehmen wir Abschied von María Kodama, Schriftstellerin, Übersetzerin, Professorin und Erbin des grössten Schriftstellers der argentinischen Literatur, Jorge Luis Borges», schrieb das argentinische Kulturministerium auf Twitter. «Wir begleiten ihre Familie und Freunde in diesem schweren Moment.»
Kodama war die Gründerin und bis zuletzt auch Direktorin der Borges-Stiftung, die sich der Verbreitung und dem Studium des Werks des in Buenos Aires geborenen und in Genf gestorbenen Autors («Fiktionen», «Das Aleph») widmete. Mit seinen Erzählungen, Essays und Gedichten zählt Borges zu den wichtigsten Autoren des 20. Jahrhunderts.
Kodama selbst machte sich vor allem als Übersetzerin einen Namen, brachte aber auch Erzählungen und eine Autobiografie heraus. Vor zwei Monaten hatte sie als Co-Autorin ein Buch über den argentinischen Machthaber Juan Manuel de Rosas (1793-1877) veröffentlicht. Borges hatte sie bereits in den 1960er Jahren kennengelernt. Das Paar heiratete aber erst zwei Monate vor dem Tod des Schriftstellers, der mit Mitte 50 fast ganz erblindete und ebenfalls mit 86 Jahren starb.