Aargauer Kunsthaus: Camille Kaiser und die koloniale Herrschaft
Das Aargauer Kunsthaus zeigt Werke der Künstlerin Camille Kaiser. Die in Genf lebende Kaiser hat darin Ereignisse aus dem algerischen Unabhängigkeitskrieg in den 1960er-Jahren verarbeitet. Thema ist das Ende und Verarbeitung der kolonialen Herrschaft.
Das Aargauer Kunsthaus zeigt Werke der Künstlerin Camille Kaiser. Die in Genf lebende Kaiser hat darin Ereignisse aus dem algerischen Unabhängigkeitskrieg in den 1960er-Jahren verarbeitet. Thema ist das Ende und Verarbeitung der kolonialen Herrschaft.
Die 1992 geborene schweizerisch-französische Künstlerin nähert sich aus der Perspektive der «grossen» und «kleinen Gesten» dem Thema der Dekolonisierung an, wie das Aargauer Kunsthaus zur Ausstellung mit dem Titel «small gestures, grand gestures» erläutert.
Kaiser beschäftigt sich in ihren Installationen mit der Bedeutung von monumentalen und alltäglichen Objekten. Auch zeigt sie Bildmaterial aus einem französischen Militärarchiv, wie der französische Staat im Jahr 1962 tonnenschwere Denkmäler aus Bronze von Algerien nach Frankreich verschiffte.
Zudem verwendet Kaiser Briefe, die ihr algerisch-schweizerischer Grossvater aus Algerien an die Grossmutter in der Schweiz geschrieben hatte. Die Ausstellung erzählt von den kolonialen Verstrickungen aus einer persönlichen Perspektive – und lenkt das Augenmerk der Betrachterin und des Betrachters in eine neue Richtung.
Camille Kaiser ist Trägerin des des Kiefer Hablitzel / Göhner Kunstpreises 2022. Der Sonderpreis ist mit der Einzelausstellung im Aargauer Kunsthaus verbunden. Die Ausstellung dauert bis zum 29. Mai.