Tausende flüchten wegen Kämpfen im Sudan über die Grenzen
Wegen der Kämpfe im Sudan sind tausende Menschen in Nachbarländer geflüchtet oder auf dem Weg dorthin.
Wegen der Kämpfe im Sudan sind tausende Menschen in Nachbarländer geflüchtet oder auf dem Weg dorthin.
Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR), die UN-Organisation für Migration (IOM) und das Rote Kreuz bieten in den Grenzregionen Wasser, Nahrung und andere Unterstützung an, wie sie am Dienstag in Genf berichteten.
In Khartum sei das zentrale medizinische Labor von Kämpfern besetzt worden, sagte ein Sprecher der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Mitarbeiter seien rausgeworfen worden. Dort sei biologisches Material gelagert, das auf keinen Fall freigesetzt werden dürfe, warnte der WHO-Vertreter im Sudan, Nima Saeed Abiden.
Ein Materiallager des Roten Kreuzes sei geplündert worden, berichtete der Vertreter der Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC), Farid Aiywar. Deshalb könnten Krankenhäuser kaum noch mit Medikamenten und anderem Material unterstützt werden. Bei den Kämpfen sind nach WHO-Informationen mindestens rund 460 Menschen umgekommen und fast 4100 verletzt worden. Die wahre Zahl dürfte demnach aber deutlich höher liegen.
In den bitterarmen Nachbarländern Tschad und Südsudan seien bereits tausende Menschen angekommen. Im Südsudan richte man sich auf die Rückkehr von 125 000 Südsudanesen und 45 000 sudanesische Flüchtlinge ein, sagte Marie-Helene Verney, die UNHCR-Vertreterin in Südsudan. Im Tschad seien seit Beginn der Kämpfe mindestens 20 000 Menschen eingetroffen, sagte die UNHCR-Vertreterin im Tschad, Laura Lo Castro. Auch in Ägypten seien erste Flüchtlinge eingetroffen.
Die Flüchtlinge brauchen Trinkwasser, Nahrungsmittel, Hygieneartikel, Küchenutensilien, Matten und Plastikplanen. Im Tschad waren bereits vor der Krise 400 000 sudanesische Flüchtlinge.
Aus dem Südsudan lebten mehr als 800 000 Menschen im Sudan, vor allem in der Hauptstadt Khartum. Viele Rückkehrer dürften zu Familien in Regionen gehen, die selbst unter Konflikten, dem Klimawandel und Nahrungsmittelknappheit leiden. Drei Viertel der zwölf Millionen Einwohner seien bereits auf humanitäre Hilfe angewiesen.