Bieler Fototage zeigen den Körper in der digitalen und realen Welt
Die 26. Ausgabe der Bieler Fototage (5.5.-28.5.) thematisiert den Einfluss der virtuellen auf die analoge Welt. Das Festival regt zum Nachdenken darüber an, welchen Einfluss Bildschirme auf unsere alltägliche Wahrnehmung unseres Körpers haben.
Die 26. Ausgabe der Bieler Fototage (5.5.-28.5.) thematisiert den Einfluss der virtuellen auf die analoge Welt. Das Festival regt zum Nachdenken darüber an, welchen Einfluss Bildschirme auf unsere alltägliche Wahrnehmung unseres Körpers haben.
Die Digitalisierung schreite rasant voran, sagt Sarah Girard, Direktorin der Bieler Fototage, zu Keystone-SDA. Was passiert vor diesem Hintergrund mit dem realen Körper? «Physicalities» ist denn auch der Titel der aktuellen Ausgabe.
Girard hat an Festivals und in Galerien Arbeiten von Fotografen gesammelt, die sich mit den Herausforderungen im Spannungsfeld zwischen digital und analog beschäftigen, wie sie erzählt. Das Publikum der diesjährigen Bieler Fototage wird auf insgesamt 21 schweizerische und internationale Kunstschaffende treffen. Deren Arbeiten können in zwanzig Ausstellungen an zwölf Orten in der Stadt Biel entdeckt werden.
Ringkampf der Frauen
Die Hälfte der für die 26. Ausgabe ausgewählten Künstlerinnen und Künstler kommt aus der Schweiz – beispielsweise der Bieler Lucas Dubuis; er stellt eine dokumentarische Arbeit vor über einen Bauern, der auch Bestatter im jurassischen Les Breuleux war. Eine Plattform bietet Girard zudem der Berner Fotografin Rebekka Friedli, dem ebenfalls aus Bern stammenden Beat Schweizer oder der Zürcherin Sabina Boesch. Letztere widmet sich in ihren Arbeiten den sportlichen Ringkämpfen zwischen Frauen.
Darüber hinaus sind Girard, die die Fototage seit 2018 leitet, Partnerschaften sowie die Zusammenarbeit mit weiteren Institutionen wichtig. So sind in diesem Jahr kollektive Sonderausstellungen geplant: im Photoforum die des Italieners Salvatore Vitale und im «espace libre» die von Emma Bertuchoz (CH) mit Ricardo Caldas. Zudem gibt es eine Zusammenarbeit mit der Schule für Gestaltung Bern und Biel sowie mit dem Schweizerischen Nationalfonds (SNF) einen Wettbewerb für wissenschaftliche Bilder.
Bilder auch im öffentlichen Raum
Auch auf Biels Strassen will das Festival Präsenz markieren, mit Projektionen an Gebäudefassaden, im Hof des Maison Farel oder im Garten des Neuen Museums. Die Bilder im öffentlichen Raum sollen das Interesse bei einem Publikum wecken, das den Weg in Museen oder Galerien sonst nicht finden würde.
«Das ermöglicht auch die physische Erfahrung des Bildes fernab der Bilder, die wir auf unseren Mobiltelefonen oder Bildschirmen scrollen», sagt Girard. Der Allgegenwart des Bildes im Alltag stellt sie die Arbeit von Fotokünstlern gegenüber. Grundsätzlich richten die Fototage in Biel ihren Fokus auf Fotokünstlerinnen und -künstler, die frisch von der Kunstschule kommen oder unveröffentlichte Arbeiten präsentieren.