Charles und die Schweiz – vor allem eine Feriengeschichte
Der letzte offizielle Besuch von Charles in der Schweiz ist über zwanzig Jahre her. Er und seine Familie zogen Ferien auf helvetischem Territorium den offiziellen Visiten vor. Brenzlig war es 1988, als der passionierte Skifahrer knapp einer tödlichen Lawine entkam.
Der letzte offizielle Besuch von Charles in der Schweiz ist über zwanzig Jahre her. Er und seine Familie zogen Ferien auf helvetischem Territorium den offiziellen Visiten vor. Brenzlig war es 1988, als der passionierte Skifahrer knapp einer tödlichen Lawine entkam.
Der letzte offizielle Besuch des Repräsentanten der britischen Monarchie geht auf den November 2000 zurück, als Charles – damals noch Prinz – einer Einladung des damaligen Bundespräsidenten Adolf Ogi folgte. Während seines viertägigen Abstechers in die Schweiz führte Ogi ihn nach Kandersteg BE.
Beim Besuch auf einem Bauernhof degustierte der Gast aus dem Land des Cheddar-Käse biologischen Hobelkäse. Vom Ziegenkäse kostete er nur einen Bissen und legte den Rest zurück auf das Buffet. Den biologischen Genfer Weisswein liess er zugunsten einer Tasse Tee stehen, und auch das Trockenfleisch verschmähte er. Sehr interessiert dagegen zeigte sich Charles bei einem Besuch der damaligen Neat-Tunnelbaustelle Mitholz.
Bedeutend zahlreicher als die offiziellen Besuche der britischen Königsfamilie waren bislang deren private Reisen und Ferien in der Schweiz. Charles, seine frühere Ehefrau Diana und die beiden Söhne William und Harry verweilten lange Zeit in den Winterferien regelmässig in Klosters GR.
Camilla besuchte Schweizer Internat
Auch Königsgemahlin Camilla kennt die Schweiz gut. Die als Camilla Rosemary Shand 1947 in London geborene Tochter eines wohlhabenden früheren Offiziers und Geschäftsmanns ging zeitweise auf das Mädchenpensionat Mon Fertile in Tolochenaz VD.
Charles verbringt seit 1978 fast sämtliche Skiurlaube in Klosters GR. Mehrfach mietete sich Charles dabei in einer Familienpension ein, wenn auch in einer der gehobenen Klasse. Sein Umgang mit den anderen Gästen dort wurde als locker beschrieben. 1980 machte Charles Schlagzeilen, als er sich als Schutz vor Paparazzi auf der Skipiste mit einer Brille, falscher Nase und Bart zeigte. Er wurde allerdings trotzdem erkannt.
Charles ist ein passionierter Wintersportler. Er führte 1995 die Briten im britisch-schweizerischen Parlamentarier-Skirennen in Davos GR gar zum Sieg. Charles wurde zwar nur Zwölfter, seine erstmalige Teilnahme an einem solchen Rennen war aber für seine Mannschaft Motivation genug für einen Sieg in der Nationenwertung. Einzelsieger wurde der damalige Bündner Nationalrat Duri Bezzola, Zweiter Bundesrat Adolf Ogi.
Charles trifft keine Schuld an Lawinenopfer
Auch ein schwerer Unfall abseits der Piste vor 35 Jahren, bei dem ein Freund in einer Lawine den Tod fand, schien Charles’ Gefallen am Bündnerland nicht zu trüben. 1988 wurde Charles während eines Skiausflugs nahe Klosters beinahe von einer Lawine erfasst.
Einer seiner engen Freunde, der Stallmeister der im vergangenen September verstorbenen Queen Elizabeth II., wurde dagegen verschüttet und kam ums Leben. Untersuchungen in der Schweiz und in Grossbritannien sprachen den britischen Thronfolger allerdings von jeglicher Mitverantwortung frei.
Bei seinen Schweizer Urlauben ging Charles nicht nur auf die Pisten, sondern er malte auch. Mitte der 1990er-Jahre stellte er gar 31 von ihm ausgewählte Aquarelle in einer Bank-Schalterhalle in seinem Ferienort aus. Bei den Werken handelte es sich um Landschaftsbilder, die der Prince of Wales während seiner Auslandaufenthalte malte.
Umfahrungsstrasse eröffnet
Charles fühlt sich mit seiner Schweizer Ferienregion verbunden. 2005 befreite er sozusagen mit der Eröffnung der 6,5 Kilometer langen Umfahrung seinen Ferienort Klosters vom Durchgangsverkehr. Nach zehn Jahren Bauzeit wurde die Einweihung mit einem Volksfest begangen, an dem neben Charles auch der damalige Bundesrat Moritz Leuenberger teilnahm.
Ausgerechnet im Jahr seiner Krönung zum König liess Charles nun aber den Urlaub in der Schweiz sausen. Grund für den Bruch mit der Tradition war laut britischen Medien, dass der Monarch nicht riskieren wollte, sich vor seiner Krönung zu verletzen. «Ein Skiunfall wäre eine Katastrophe», sagten Insider.
Auch 2007 hatte Charles seine Ferien in der Schweiz abgesagt, um die «Umwelt zu schonen». Damals stand er vorübergehend in der Kritik von Umweltschützern, die ihn der Heuchelei bezichtigten. Charles hatte geplant, zur Entgegennahme eines Umweltpreises mit einer 20-köpfigen Entourage in die USA zu fliegen.