Nach Überschwemmungen im Ostkongo noch Hunderte vermisst
Nach schweren Regenfällen, Erdrutschen und Überschwemmungen im Osten der Demokratischen Republik Kongo werden noch immer mehrere hundert Menschen vermisst.
Nach schweren Regenfällen, Erdrutschen und Überschwemmungen im Osten der Demokratischen Republik Kongo werden noch immer mehrere hundert Menschen vermisst.
Ein Regierungssprecher bezifferte die Zahl der Toten nach den Erdrutschen in der vergangenen Woche in der Region Kalehe in der Provinz Süd Kivu am Dienstag mit 401. Noch immer würden allein dort mindestens 267 Menschen vermisst. In der Nachbarprovinz Nord Kivu war es am Montag zu einem Erdrutsch in einer Mine gekommen. Ein Sprecher der Bergleute sagte am Dienstag, bei dem Unglück seien etwa 30 Menschen ums Leben gekommen.
Die Hilfsorganisation «Ärzte ohne Grenzen» hat unterdessen ein Notfallteam nach Kalehe geschickt. «Einige Dörfer sind von den Fluten völlig ausgelöscht worden», sagte Nothilfekoordinator Ulrich Crepin Namfeibona in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung. Die Fluten hätten Häuser, Land und Vieh mit sich gerissen. Die Zahl der Opfer sei auch so hoch, weil sich das Unglück an einem Markttag ereignet hatte und in einem der betroffenen Orte aufgrund der Händler und Käufer etwa doppelt so viele Menschen gewesen seien als üblich.
Die Hilfsaktion wird erschwert, da viele Strassen in der Unglücksregion unpassierbar sind, darunter auch die wichtige Verbindungsstrasse zwischen Bukavu und Goma. Knapp 40 schwer verletzte Überlebende seien mit Booten geborgen worden, hiess es. Angesichts der schlechten hygienischen Bedingungen vor Ort drohe nun die Ausbreitung von Krankheiten.
Nach Angaben der Diakonie Katastrophenhilfe gehen Partnerorganisationen vor Ort davon aus, dass rund 100 000 Menschen in der Region insgesamt betroffen sind. Die lokalen Behörden haben um Hilfe gebeten, so Gilbert Masumbuko von der Diakonie Katastrophenhilfe.
Die Kivu-Provinzen im Ostkongo sind schon seit Jahren Schauplatz von Kämpfen verschiedener bewaffneter Milizen und Regierungstruppen. Zahlreiche Menschen leben als Binnenflüchtlinge in provisorischen Camps. Allein in der Region Kalehe sollen rund 100 000 Menschen Zuflucht gesucht haben.