Trauergebet nach Schüssen in Mercedes-Werk – Motiv weiter unklar
Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Männer im Mercedes-Werk in Sindelfingen haben sich rund 1000 Menschen an der örtlichen Ditib-Moschee zu einem Trauergebet versammelt. Die Veranstaltung sei am Samstag friedlich und ohne Störungen verlaufen, berichtete ein Polizeisprecher auf A nfrage. Die Moschee gehört nach Angaben der Stadt zur türkisch-islamischen Gemeinde Sindelfingen.
Die Hintergründe des Angriffs blieben unklar – der mutmassliche Todesschütze hat sich dazu bislang nicht geäussert, wie die Ermittler am Freitag berichtet hatten. Der 53-jährige Türke habe beim Haftrichter keine Angaben gemacht. Am Wochenende äusserten sich die Ermittler zunächst nicht weiter zu dem Fall, der erhebliches Aufsehen ausgelöst hatte, auch in der Türkei.
Der mutmassliche Schütze sitzt in Untersuchungshaft – ihm wird zweifacher Totschlag vorgeworfen. Zur Aufklärung der Tat richtete die Polizei eine 17-köpfige Ermittlungsgruppe namens «Halle» ein. Laut Staatsanwaltschaft wird nichts ausgeschlossen, auch kein politischer Hintergrund.
Der Tatverdächtige soll am Donnerstag mit einer Pistole geschossen haben, die er wahrscheinlich illegal besessen habe. Alle drei Männer waren bei der Logistikfirma Rhenus tätig. Bei den beiden Toten handelt es sich den Angaben der Ermittler zufolge um zwei 44 Jahre alte Männer. Angaben zur Nationalität der Opfer hatte ein Polizeisprecher nicht gemacht.
Am Montag (14.30 Uhr) soll es eine Schweigeminute in dem Werk in Sindelfingen bei Stuttgart geben, wie ein Unternehmenssprecher am Sonntag berichtete. «Mitarbeitende anderer Standorte sind dazu eingeladen, zu diesem Zeitpunkt ebenfalls innezuhalten.» Für die betroffenen Beschäftigten in der Werkshalle werde es ferner jeweils vor Produktionsbeginn eine eigene Gedenk- und Informationsveranstaltung geben.
Auf dem riesigen Areal bei Stuttgart arbeiten etwa 35 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Neben der E-Klasse rollen auch die S-Klasse sowie deren elektrisches Pendant EQS vom Band.