Proteste in Brasilien am Jahrestag des Mordes an britischem Reporter
Ein Jahr nach dem Mord an dem britischen Journalisten Dom Phillips im Amazonasgebiet haben Demonstranten in mehreren Städten Brasiliens einen besseren Schutz des Regenwaldes und seiner indigenen Bewohner gefordert. «Brasilien konsumiert weiterhin Gold aus dem Land der Yanomami. Es konsumiert weiterhin Fleisch, das aus der Abholzung des Amazonas stammt. Sie arbeiten dort weiterhin mit illegalem Holz, betreiben Wildtierhandel und Drogenhandel, der völlig ausser Kontrolle geraten ist. Es ist ein unfairer Kampf, denn sie sind gut bewaffnet», sagte Phillips Witwe Alessandra Sampaio laut einem Bericht der Zeitung «Folha de S. Paulo» am Montag bei einer Kundgebung in Rio de Janeiro. «Ich wollte nicht hier sein, um das zu sagen. Es ist eine unangenehme Position, denn ich habe die Liebe meines Lebens verloren.»
Phillips und der Indigenen-Experten Bruno Pereira waren am 5. Juni 2022 während einer Reise in das Javari-Tal im Westen Brasiliens verschwunden. Knapp zwei Wochen später teilte die Bundespolizei mit, ihre sterblichen Überreste seien identifiziert worden. Den Ermittlern zufolge wurden die beiden Männer getötet, weil sie die Machenschaften einer kriminellen Organisation für illegalen Fischfang dokumentierten. Phillips arbeitete als freier Journalist unter anderem für die britische Zeitung «The Guardian» und recherchierte zum Zeitpunkt seines Todes für ein Buch über den Schutz des Amazonasgebiets.