Nahe der «Titanic» verschollen: Suche nach Tauchboot mit Abenteurern
In der Nähe der «Titanic» im Atlantik suchen Rettungskräfte fieberhaft nach einem verschollenen Tauchboot, das gelegentlich wohlhabende Touristen zu dem berühmten Wrack bringt. Das Unternehmen Oceangate Expeditions bestätigte, dass Menschen an Bord seien, nannte aber keine Zahl. «Wir prüfen und mobilisieren alle Optionen, um die Besatzung sicher zurückzubringen», zitierte die BBC aus einer Mitteilung. Der Sauerstoffvorrat auf der «Titan» soll für 96 Stunden reichen. Zur Besatzung soll auch ein milliardenschwerer britischer Geschäftsmann und Abenteurer gehören, der seine Teilnahme in den sozialen Medien angekündigt hatte.
Nach Unternehmensangaben finden fünf Personen Platz in dem 6,70 Meter langen U-Boot. Darunter sind maximal drei Touristen, die dafür jeweils 250 000 US-Dollar (229 000 Euro) bezahlen müssen. Demnach dauern die Touren, die von der kanadischen Insel Neufundland aufbrechen, insgesamt acht Tage. Das Unternehmen bewirbt die Fahrten mit dem Kohlefaser-Tauchboot laut BBC als Chance, «aus dem Alltag herauszutreten und etwas wirklich Aussergewöhnliches zu entdecken».
Boote und mindestens zwei Flugzeuge waren an der vermuteten Stelle rund 1400 Kilometer östlich der nordamerikanischen Küste im Einsatz, wie die US-Küstenwache am Montag bei Twitter mitteilte. «Unsere gesamte Aufmerksamkeit gilt den Besatzungsmitgliedern im Tauchboot und ihren Familien», betonte Oceangate. «Wir arbeiten an der sicheren Rückkehr der Besatzungsmitglieder.» Das Unternehmen hatte kürzlich mitgeteilt, dass eine Expedition unterwegs sei. Der britische mutmassliche Teilnehmer schrieb Medien zufolge, es handele sich voraussichtlich um die einzige solche Expedition in diesem Jahr.
Die «Titanic» war 1912 auf ihrer Jungfernfahrt von Southampton nach New York im Nordatlantik gesunken, mehr als 1500 der 2200 Menschen an Bord starben. Die Überreste des berühmten Luxusdampfers wurden 1985 in rund 3800 Metern Tiefe entdeckt. Filme wie der Blockbuster «Titanic» (1997) mit den Hollywood-Stars Kate Winslet und Leonardo di Caprio heizten das Interesse an der Katastrophe weiter an. Erst vor kurzem hatten Wissenschaftler mit Hilfe hochauflösender 3D-Bilder die bisher genaueste Darstellung des Wracks geboten.