Schweizer Fitnesscenter erholen sich langsam von Corona
2022 haben wieder mehr Leute in Schweizer Fitnesscentern trainiert. Die Mitgliederzahlen blieben aber weiterhin unter dem Vorkrisenniveau, wie eine am Dienstag publizierte Studie des Branchenverbands Swiss Active zeigt.
Nachdem im Februar vergangenen Jahres sämtliche Coronamassnahmen aufgehoben wurden, stiegen die Mitgliederzahlen in hiesigen Fitnessstudios im 2022 um 11,7 Prozent. Damit konnten sie ihre Einbussen vom Vorjahr (-12%) grösstenteils aufholen.
Insgesamt trainierten letztes Jahr rund 1,2 Millionen Menschen in Schweizer Fitnesscentern. Das sind weiterhin 8,2 Prozent weniger als vor der Pandemie in 2019. Der Gesamtumsatz der Branche betrug damit 1,03 Milliarden Franken.
Junge bevorzugen Ketten
Während sich die Mitgliederzahlen 2022 erholten, änderte sich die Zusammensetzung der Sporttreibenden: Menschen über 40 Jahre erneuerten ihre Mitgliedschaft seltener, während Jüngere mehr Fitnessabos kauften als im Vorjahr. So wuchs der Anteil der jüngeren Mitglieder unter 40 Jahren 2022 auf 63 Prozent (54,6% in 2021).
Diese Gruppen würden zudem vor allem in Kettencentern – also in Betrieben mit mindestens fünf Ablegern – trainieren. Folglich konnten die Ketten im letzten Jahr einen Zuwachs von 21,6 Prozent verbuchen.
Im Schnitt gehen Mitglieder 1,24 Mal pro Woche ins Training, hiess es weiter. 2021 waren es nur 0,87 Mal. Das Geschlechterverhältnis der Sporttreibenden ist dabei ausgewogen.
Studioanzahl nimmt weiter ab
Trotz Mitgliederstabilisierung ging die Zahl der Fitnesscenter erneut zurück, um 1,1 Prozent auf 1283 Studios. Nach dem coronabedingten Rückgang von 4,7 Prozent in 2021 und 1,4 Prozent in 2020 sei dieser Rückgang jedoch «marginal».
Insgesamt zeigt sich die Fitnessbranche laut Studie positiv: 73 Prozent der Betreiber bezeichneten ihre wirtschaftliche Lage 2022 als gut oder eher gut. Nur 2,1 Prozent beurteilte die eigene Situation als schlecht. Im Krisenjahr 2021 waren es in dieser Kategorie noch 30 Prozent.
Die repräsentative Eckdaten-Studie von Swiss Active untersuchte die Mitgliederzahlen, das Trainingsverhalten und die Centerstrukturen von 40,1 Prozent der Schweizer Fitnessstudios. Sie wurde gemeinsam mit der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement durchgeführt.