Waadtländerin knackt inoffiziellen Weltrekord im Gleitschirmfliegen
Die 30-jährige Waadtländerin Serena Ronchi hat als erste Frau mit dem Gleitschirm eine Distanz von 311 Kilometern in der Disziplin freie Strecke hin und zurück geschafft. Damit stellte sie einen inoffiziellen Weltrekord bei den Frauen auf.
Ronchi startete am vergangenen Samstagmorgen kurz nach 9.00 Uhr mit einer Gruppe von Piloten vom Niesen am Thunersee Richtung Wallis. An diesem Tag herrschten «hervorragende Wetterbedingungen mit auffrischendem Nordwestwind am Nachmittag», wie der Schweizerische Hängegleiter-Verband am Mittwoch mitteilte.
Die 30-Jährige aus Morges VD habe an diesem Tag geplant, ein 250 Kilometer langes Dreieck zu fliegen. Doch wenige Minuten nach dem Start des ersten Piloten habe sie bereits gewusst, dass es ein aussergewöhnlicher Tag werden würde. «In fünf Minuten war der erste Pilot bereits über 2900 Meter hoch», wird Ronchi in der Mitteilung zitiert.
Bereits über den Walliser Alpen entschied sie sich dann, ein Stück über die französische Grenze zu fliegen und den ersten Wendepunkt nördlich von Chamonix zu setzen. Der Rückflug führte über die Walliser Alpen via Niesenkette bis zum Pilatus, wo sie den zweiten Wendepunkt setzte.
Nach elf Stunden und 19 Minuten erreichte die Waadtländerin den Fuss des Niesen. Damit schloss sie das Dreieck und absolvierte eine Distanz von 311,11 Kilometern. Sie übertraf damit den offiziellen Weltrekord von Nicole Fedele über 259 Kilometer.
Einziger Wermutstropfen: Ronchi hat den neuen Weltrekord nicht vorangemeldet, weshalb er nicht offiziell gilt. Bereits 2019 hatte die Walliserin Yael Margelisch die 300 Kilometermarke in der Disziplin freie Strecke geknackt. Aber auch ihr Rekord galt nur inoffiziell. Ronchi möchte den Rekordflug nochmals wiederholen, aber mit einer vorherigen Anmeldung bei der Fédération Aéronautique Internationale (FAI), damit der Flug offiziell als Weltrekord zählt, wie der Schweizerische Hängegleiter-Verband schreibt.