Papst zu Künstlern: Vergesst die Armen nicht
Unter den Michelangelo-Fresken in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan hat Papst Franziskus etwa 200 internationale Künstler empfangen.
Das Oberhaupt der katholischen Kirche appellierte bei der Begegnung am Freitag daran, niemals die Armen zu vergessen.
Auch sie bräuchten Kunst und Schönheit. «Einige erleben sehr harte Formen der Entbehrung im Leben. Deshalb brauchen sie Sie am meisten», sagte der 86-Jährige an die Künstler gerichtet. Die Armen hätten keine Stimme, um sich Gehör zu verschaffen. Mit den Ausdrucksformen der Kunst könnten Kunstschaffenden die «Interpreten ihres stummen Schreis» sein.
Franziskus sagte, die Kirche habe stets eine «Beziehung zu Künstlern gehabt, die man als zugleich natürlich und besonders bezeichnen kann». Er nannte die eingeladenen Künstler «Verbündete des Traums Gottes». Sie ermöglichten den Menschen, zu sehen und zu träumen. «Wir Menschen sehnen uns nach einer neuen Welt, die wir mit unseren Augen nicht vollständig sehen können, aber wir sehnen uns nach ihr, wir suchen sie, wir träumen von ihr», sagte der Papst.
Anlässlich des 50. Jahrestages der Einweihung der Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst der vatikanischen Museen lud der Papst die Künstler aus mehr als 30 Ländern zu sich ein. Zu den international bekannten Gästen gehörten der britische Regisseur Ken Loach, die Architekten Mario Botta und Rem Koolhaas sowie der für seine Mafia-Enthüllungen bekannte italienische Schriftsteller Roberto Saviano.