UN-Hilfe erreicht syrisches Erdbebengebiet erstmals über Aleppo
Zum ersten Mal seit der Erdbebenkatastrophe ist am Freitag ein Hilfskonvoi der Vereinten Nationen über Aleppo nach Idlib im Nordwesten Syriens eingefahren.
Das bestätigte das UN-Nothilfebüro OCHA der Deutschen Presse-Agentur.
Aktivisten der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldeten, dass zehn Lkws in der Region eingetroffen seien. Es ist der erste Konvoi, der Idlib nach dem Erdbeben aus den von der Regierung kontrollierten Gebieten erreicht und damit die Grenze zwischen den Regierungs- und Oppositionsgebieten passiert hat.
Die Lastwagen transportierten humanitäre Hilfsgüter, wie ein Sprecher von OCHA erklärte. Die Lieferung sei von der Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) streng überwacht worden, sagte ein Sprecher der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London. Demzufolge blockierte die Miliz HTS, die das Gebiet dominiert, vorige Lieferung aus den Regierungsgebieten.
Anfang Februar erschütterte ein verheerendes Erdbeben mit der Stärke 7,8 die Türkei und den Nordwesten Syriens. Dabei kamen mehr als 50 000 Menschen ums Leben.
In Syrien war 2011 ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Die Lieferung von Hilfen wird erschwert durch die inzwischen zersplitterten Gebiete, die teils von der Assad-Regierung, von Türkei-nahen Rebellen sowie von anderen Milizen kontrolliert werden.