Armon Orlik zum Vierten
Der Bündner zeigt in Mollis eine bestechende Leistung und feiert seinen grössten Sieg seit vier Jahren. Im Schlussgang bezwingt der Maienfelder Domenic Schneider kurz vor Ablauf der Zeit.
Mit den beiden Schlussgangteilnehmern des letztjährigen «Nordostschweizers », Samuel Giger und Werner Schlegel, fehlten dem NOS-Heimteam bei der diesjährigen Austragung des Grossanlasses auf dem Flugplatz Mollis gleich zwei Leader. Insgesamt musste das Team gar auf fünf Eidgenossen verzichten. Die übrigen Spitzenschwinger wie Armon Orlik, Domenic Schneider oder Damian Ott waren angesichts der starken Gäste aus den anderen vier Teilverbänden umso stärker gefordert.
Vor 5500 Zuschauerinnen und Zuschauern glückte den Gastgebern der Start in den Wettkampf dann fast optimal. Orlik traf zum ersten Mal seit knapp vier Jahren auf das Innerschweizer Aushängeschild Pirmin Reichmuth, in einem hochstehenden Duell kam der Maienfelder in der vier-ten Minute zum Sieg. Domenic Schneider besiegte den Freiburger Eidgenossen Lario Kramer nach kurzer Gangdauer, der Glarner Lokalmatador Roger Rychen legte den zweiten Südwestschweizer Spitzenschwinger Benjamin Gapany ins Sägemehl. Ohne Resultat endete schliesslich die Paarung zwischen Kilchberg-Sieger Ott und dem Luzerner Eidgenossen Sven Schurtenberger. Die Gäste waren so nach dem ersten Gang bereits etwas in Rücklage.
In der Folge hielten sich die meistgenannten Favoriten bis zum Mittag schadlos, einzig Schurtenberger fiel durch ein zweites Remis früh aus der Entscheidung. Armon Orlik siegte gegen Lukas Wolfer und Altmeister Stefan Burkhalter ohne Probleme und lag zur Halbzeit mit dem Punktemaximum allein in Führung. Nur einen Viertelpunkt dahinter folgten mit ebenso drei Siegen Rychen sowie die Thurgauer Brüder Domenic und Mario Schneider. Weichenstellung im vierten Gang
Nach der Pause wurden an der Spitze Weichen gestellt; Rychen unterlag nach harter Gegenwehr Domenic Schneider, Ott kam nach einer Niederlage gegen Reichmuth nicht mehr für den Festsieg infrage. Orlik setzte seinen Lauf mit einem Blitzsieg gegen Mario Schneider fort und qualifizierte sich im Anschluss durch einen weiteren Erfolg gegen den Berner Patrick Schenk sicher für die Endausmarchung. Domenic Schneider folgte ihm durch einen «Gestellten» gegen den Aargauer Oliver Hermann. Orlik stieg so mit 0,75 Punkten Vorsprung in den Schlussgang.
Dort lieferten sich die beiden Ausnahmeathleten einen Abnützungskampf, ehe Orlik in der vierzehnten und letzten Minute zum siegbringenden Wurf ansetzen konnte. Der Bündner Teamleader feierte so seinen vierten «Nordostschweizer»-Sieg, den ersten seit 2019. Gleichzeitig steht der 28-Jährige nun bei 20 Kranzfestsiegen und 58 Eichenlaub-Auszeichnungen. Pirmin Reichmuth mit fünf Siegen in Serie Als bester Innerschweizer klassierte sich der Steiner Pirmin Reichmuth mit 57,75 Punkten auf dem dritten Rang. Jeremy Vollenweider und Florian Riget hatte er glatt mit einer Zehn bezwungen, gegen Damian Ott, Janic Voggensberger und Mario Schneider gewann er zwar auch, musste sich aber jeweils eine 9,75 gutschreiben lassen.