Silber für Lars Forster, Bronze für Sina Frei
Während Mountainbiker Lars Forster an der Europameisterschaft in Polen die Silbermedaille gewinnt, holt Sina Frei Bronze. Olympiasiegerin Jolanda Neff verpasst das Podest knapp.
von Michael Lehmann und Jonas Schneeberger
Lars Forster gewinnt an der EM im polnischen Krynica-Zdroj Silber. Der 29-jährige St. Galler muss sich im Cross Country einzig dem überraschenden Rumänen Vlad Dascalu geschlagen geben.
Forster, der eine Woche zuvor in Leogang seinen zweiten Weltcup-Sieg gefeiert hatte, war während des Rennens stets an der Spitze dabei. In der zweitletzten Runde startete er einen Angriff, bei dem die Führungsgruppe zwar auseinandergerissen wurde, einen entscheidenden Vorsprung konnte er sich jedoch nicht herausfahren.
Dascalu überrascht alle
Anders war es bei Dascalu, der gleich zu Beginn der letzten Runde die Führung übernahm und viele seiner Konkurrenten im Aufstieg abhängte. Der 25-Jährige, der im Vorfeld nicht zu den ersten Medaillenanwärtern gehört hatte, fuhr mit 14 Sekunden Vorsprung auf Forster ins Ziel. Damit musste sich der Schweizer, der 2018 und 2021 den EM-Titel gewann, nun mit Silber begnügen. Bronze ging an den Italiener Luca Braidot.
Mit Thomas Litscher und Marcel Guerrini erreichten zwei weitere Schweizer die Top 10. Sie klassierten sich auf den Rängen acht und neun.
Zahlreiche Spitzenfahrer hat-ten auf eine Teilnahme an der EM verzichtet. Darunter der zehnfache Weltmeister Nino Schurter und der Olympiazweite Mathias Flückiger sowie Titelverteidiger Tom Pidcock.
Sina Frei holt Bronze
Sina Frei gewinnt an den Europameisterschaften in Polen Bronze im Cross Country. Olympiasiegerin Jolanda Neff verpasst das Podest als Vierte um 15 Sekunden. Frei hatte den Bronze-Platz fast während des gesamten Rennens inne, einzig zu Beginn der dritten von insgesamt fünf Runden fiel die Zürcherin zwischenzeitlich auf den fünften Rang zurück. Doch die 25-jährige Silbermedaillengewinnerin der Olympischen Spiele von Tokio schob sich wieder an zwei Konkurrentinnen vorbei und sicherte sich damit ihre erste EM-Medaille überhaupt bei der Elite. Bei den Juniorinnen hatte Frei mehrmals triumphiert.
Puck Pieterse dominiert
Eine andere Medaillenfarbe lag für die Fahrerin des VC Meilen indes ausser Reichweite. Die 21-jährige Niederländerin Puck Pieterse führte das Rennen fast von Beginn weg an und holte sich und ihrem Land die erste Goldmedaille einer Frau überhaupt in dieser Disziplin. Und die gleichaltrige Österreicherin Mona Mitterwallner, auch sie schon EM-Titelträgerin bei den Juniorinnen, nahm der Schweizerin auf dem Weg zur Silbermedaille 39 Sekunden ab.
Phasenweise war Frei zusammen mit ihrer Teamkollegin Jolanda Neff am Hinterrad gefahren und ein Schweizer Doppel-Coup wie in Tokio schien im Bereich des Möglichen. Neff, zwischenzeitlich auf Rang 2 klassiert, fiel allerdings in der dritten Runde bis auf Rang 5 zurück und damit aus dem Kampf um die Medaillen. Bisher drei Mal (2015, 2016 und 2018) hat die 30-jährige Ostschweizerin den EM-Titel geholt. Auf Bronze fehlten Neff als Vierte schliesslich 15 Sekunden. Mit Steffi Häberlin schaffte es als Neunte noch eine dritte Schweizerin in die Top 10.