Helmpflicht: Italien will Vorschriften für E-Scooter verschärfen
In Italien ist bald Schluss mit nett zum Trottinett: Angesichts mehrerer Unfälle will das Land die Regeln für E-Scooter verschärfen - etwa mit einer Helmpflicht. Das Kabinett von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat am Dienstagabend Änderungen in der Strassenverkehrsordnung verabschiedet.
Diese sehen eine härtere Gangart für die Leih-Trottinetts vor. Den neuen Vorschriften zufolge müssen Fahrer von E-Scootern künftig einen Helm tragen sowie eine Versicherung abschliessen. Es wird zudem ein Nummernschild vorgeschrieben. Die neuen Vorschriften müssen noch vom Parlament abgesegnet werden.
Es soll ausserdem künftig verboten sein, die Trottinetts auf Gehwegen abzustellen, um «ein bisschen Ordnung zu schaffen», wie Italiens Infrastruktur- und Transportminister Matteo Salvini nach der Vorstellung der Vorschriften sagte. Das «Wildparken» soll demnach unter Androhung hoher Strafen verboten werden.
E-Scooter werden immer beliebter. Vor allem in den Grossstädten Rom und Mailand erlebten die Roller in den vergangenen Jahren einen Boom. Doch immer wieder kommt es zu teils tödlichen Unfällen. Ausserdem stören sich Einheimische an Touristen, die mit den Rollern zu schnell auf Gehwegen fahren oder diese einfach mitten auf dem Bürgersteig abstellen. Italien ist nicht allein mit der Diskussion: Zahlreiche Grossstädte rund um die Welt haben die Benutzung von E-Rollern deswegen mittlerweile reguliert und eingeschränkt.
Salvini wehrte sich gegen Vorwürfe, Italien würde «übermässig restriktiv» gegen die E-Roller vorgehen. Er erinnerte an das Referendum in Paris, bei dem die Bewohner mit grosser Mehrheit für ein Verbot des E-Scooter-Verleihs in der Stadt gestimmt hatten. Ab dem 1. September wird das Verbot der Roller dort greifen. «Hier kann sie jeder nach eigenem Ermessen nutzen», sagte Salvini.