«Mitmachen kommt bei uns vor dem Rang»
mit Stefan Haas sprach Erhard Gick
Das Lauffieber hat ihn gepackt, aber auf eine spezielle Art: Stefan Haas leitet als OK-Präsident zum ersten Mal den Lauerzerseelauf. Dieser findet an diesem Wochenende statt.
mit Stefan Haas sprach Erhard Gick
Sie sind zum ersten Mal als Präsident des Organisationskomitees dabei. Sind Sie nervös? Ich bin schon ein wenig nervös. Aber ich denke, es wird einen reibungslosen Ablauf geben. Hoffentlich haben wir an alles gedacht, das geht mir schon durch den Kopf. Ich stehe aber einem eingespielten OK vor und kann deshalb zuversichtlich sein. Sie fiebern der Laufveranstaltung richtig entgegen? Ja, ich verspüre eine grosse Vorfreude in mir. Alle im OK freuen sich auf diese elfte Veranstaltung, man wird bereits jetzt im Vorfeld oft auf den Lauf angesprochen. Es ist eine grosse Erwartungshaltung da. Ich hoffe jetzt auf gutes Laufwetter, dann wird alles bestens. Wie aufwendig ist es, einen Lauf für bis zu 1300 Läuferinnen und Läufer zu organisieren? Ein Anlass dieser Grössenordnung braucht einen gewissen Organisationsaufwand, und dieser ist für den Lauerzerseelauf recht hoch. Jedes OK-Mitglied weiss, was zu tun ist, und trotzdem wird einiges an Zeit für den Lauf investiert. Meine Vorarbeit für den Lauf beginnt eigentlich gleich nach der Laufveranstaltung – in diesem Fall also vor einem Jahr. Man muss Bewilligungen einholen, den Ablauf des kommenden Laufes im Auge behalten und noch vieles mehr. Das Ressort Bau hat meistens in den zwei Wochen vor dem Lauf am meisten zu tun. Was muss noch organisiert und angepackt werden?
Wir liegen voll im Fahrplan, es gibt keine Verspätungen. Die ganze Bauinfrastruktur, die Festwirtschaft, Signalisationen und die Absperrung sind organisiert. Nun sind der Bauchef und der Festwirt mit ihren Helfern und Helferinnen gefordert. Bei verschiedenen Laufveranstaltungen waren die Meldezahlen im letzten Jahr rückläufig. Auch die 10. Ausgabe spürte das. Wie sieht es für dieses Jahr aus? Ich bin mit dem aktuellen Stand der Anmeldungen von 870 Läuferinnen und Läufern sehr zufrieden, das sind 30 Prozent mehr Anmeldungen als letztes Jahr zum gleichen Zeitpunkt. Wir kommen langsam wieder auf den Bestand wie vor Corona zurück, das ist für uns als Veranstalter sehr wertvoll. Aber wir verfügen noch über genügend freie Startplätze. Auf der Website können sich Interessierte nach wie vor anmelden. Die Anzahl Teilnehmende ist auch vom Wetter abhängig. Nachmeldungen am Lauftag sind je nach Witterung noch zahlreiche möglich. 1291 Läufer und Läuferinnen sind die Kapazitätsgrenze des Lauerzerseelaufes. Kann man nicht mehr Laufende mobilisieren, oder was sind die Gründe? Wir wollen keine organisatorisch und kostenmässig überbordende Veranstaltung, welche nicht nachhaltig überleben kann. Der Zingel mit dem Stadion und der Badi hat eine Kapazitätsgrenze. Für viel mehr Teilnehmende hätten wir nicht die geeignete Infrastruktur. Zudem wollen wir den Charme des Laufes beibehalten. Was macht den Erfolg dieses 10-Kilometer- Laufes aus?
Es gibt doch nichts Schöneres, als am Feierabend dem Ziel des Wettkampfes, mit dem Wahnsinnsblick in Richtung Mythen, entgegenzulaufen und den Abend mit Livemusik und Freunden ausklingen zu lassen! Nicht nur der sportliche Event, auch die einzigartige Landschaft des Lauerzersees macht den Lauf zu dem, was er ist. Ist eine solch grosse Veranstaltung aus Ihrer Sicht umweltfreundlich? Aus meiner Sicht absolut. Laufen ist umweltfreundlich und nachhaltig und ressourcenschonend. Wir hinterlassen in der Natur und auf unserem benutzten Wettkampfgelände alles so, wie wir es angetroffen haben. Doch je grösser ein Lauf ist, desto schwieriger ist es, ihn nachhaltig durchzuführen. Diesbezüglich sind wir also optimal ausgerichtet. Und Sie selber: Laufen Sie auch, oder organisieren Sie den Anlass lieber? Ich laufe auch ab und zu, bin aber eher der Ballsportler. Ich habe auch schon einige Male am Lauerzerseelauf teilgenommen. Eines meiner künftigen Ziele ist es, als OK-Präsident selber mitzulaufen und den Lauf zu beenden. Sind die Schwyzerinnen und Schwyzer laufbegeistert? Ja, auf jeden Fall. Da gibt es das Meli-Sport-Projekt «Vom Sofa zum Lauerzerseelauf », bei welchem immer sehr viele mitmachen. Auch daraus ergeben sich viele Anmeldungen. Privat beobachte ich, dass sich viele auf den Lauf vorbereiten. Wer am Lauerzersee star-tet, weiss, weshalb der Lauf Spass macht. Das Feld der Spitzensportler und Spitzensportlerinnen ist verschwindend klein. Will man sie gar nicht am Lauf, von einigen Ausnahmen abgesehen?
Unser Lauf ist eine regionale Breitensportveranstaltung, welche die Bevölkerung zur aktiven Sportbetätigung motiviert. Mitmachen kommt bei uns vor dem Rang. Wir wollen möglichst viele Leute animieren, sich sportlich zu betätigen. Wenn wir dann alle gesund ins Ziel bringen, ist unser Ziel erfüllt. Spitzensportler und Sportlerinnen benutzen den Lauf oft als Trainingsmöglichkeit.
Viele Vereine haben heute Mühe, Akteure für die Organisation zu fin-den. Haben Sie als OK-Präsident auch Probleme, genügend Personal zu rekrutieren? Sicher ist es nicht ganz einfach. Viele langjährige und treue Helfende stehen uns aber immer zur Verfügung. Einige OK-Mitglieder sind seit Anfang dabei. Man kann sich als Helfer oder auch als OK-Mitglied auf der Website melden. Jede Hilfe wird geschätzt, damit der Lauf auch künftig stattfinden kann. Was ist Ihr Erfolgsrezept, dass es so bleibt? Das OK ist breit abgestützt. Dank guten Beziehungen, vielen Helfern und Helferinnen, die jedes Jahr wiederkommen, können wir hier von einem Erfolgsrezept sprechen, selbsttragend. Das soll so bleiben. Welche Tipps möchten Sie den Teilnehmenden mit auf den Weg geben?
Viel Wasser trinken und mit Freude an den Start gehen. Was tun Sie als Organisator, wenn es am Lauf wieder heiss wird? Es gibt drei Verpflegungsstände auf der Strecke, wo auch Wasser zur Verfügung steht und abgegeben wird. Der Speaker macht Durchsagen vor dem Start, wie sich die Läuferinnen und Läufer zu verhalten haben. Wir haben zudem die Möglichkeit, per SMS über Datasport den Läuferinnen und Läufern Tipps zu geben, sollte es eine Hitzenacht werden. Ausserdem haben wir den Start auf 19.35 Uhr verlegt, die grösste Hitzewelle sollte dann vorbei sein.