Anne Frank und die Schweiz
Kunstverein-Präsidentin Cornelia Brändli begrüsste die interessierten Mitglieder einmal mehr im Kanton Schwyz, genauer gesagt im Forum Schweizer Geschichte in Schwyz. Es sei wie heute als Flüchtling, am Schluss sei es entscheidend, wo man lande, ist Brändli überzeugt.
Kunstverein-Präsidentin Cornelia Brändli begrüsste die interessierten Mitglieder einmal mehr im Kanton Schwyz, genauer gesagt im Forum Schweizer Geschichte in Schwyz. Es sei wie heute als Flüchtling, am Schluss sei es entscheidend, wo man lande, ist Brändli überzeugt.
Anne Frank wuchs, gemeinsam mit ihrer Schwester Margot, sehr behütet in Frankfurt auf. Ihre Eltern Otto und Edith Frank lebten im eigenen Stadthaus, nahmen regen Anteil am Kulturleben und legten Wert auf eine gute Bildung. Der 1933 zunehmende Terror gegenüber Juden zwang die Familie zur Flucht. Annes Tante Leni mit Familie entschied sich für Basel, Otto Frank hingegen für Amsterdam, was sich als fatal herausstellen sollte. Nach der Besetzung der Niederlande durch das NS-Regime begann auch hier die Verfolgung der Juden und die Familie versteckte sich mit weiteren vier Personen in einem Hinterhaus in Amsterdam. 1944 wurden die Untergetauchten verhaftet und ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Mutter Edith starb dort, Margot und Anne in Bergen-Belsen. Von den acht Hinterhausbewohnern überlebte einzig Otto Frank. Anne führte während der ganzen Zeit in dem Versteck an der Prinsengracht Tagebuch, vertraute ihm ihre ganzen Sorgen und Ängste an und beschrieb den Alltag, geprägt von ständiger Angst und Hunger. Der letzte Eintrag stammt vom 1. August 1944. Nach seiner Befreiung und einer monatelangen Reise zurück nach Amsterdam erfuhr der verzweifelte Otto Frank vom Tod seiner Frau und Kinder. Eine Helferin übergab ihm das Tagebuch seiner Tochter, das sie in einem Versteck fand. Es brauchte aber die Überzeugung von Familien und Freunden, dieses 1947 in den Niederlanden zu veröffentlichten. Seither wurde es in über 80 Sprachen übersetzt und millionenfach gelesen. Die Ausstellung im Forum Schweizer Geschichte in Schwyz läuft noch bis zum 7. Januar 2024.
Rudolf Reding, ein grosser «Player» in Schwyz
Die Eindrücke hallten bei den Mitgliedern des Kunstvereins noch während des gemeinsamen Mittagessens im geschichtsträchtigen Café Haug nach, bevor es zur spannenden Führung durch die Ital Reding-Hofstatt und das Haus Bethlehems ging. Letzteres wurde bereits 1287 erbaut, zur Zeit der Entstehung der Eidgenossenschaft. Im 16. Jh. wurde der Holzbau mit einem Steinsockel untermauert, im Kellergeschoss der ausgemalte Raum als Taverne und Versammlungsort benützt. Die Prunkzimmer, die überaus reiche und kostbare Innenausstattung und der Barockgarten mit den beiden Schattenhäuschen zeigen bis heute, wie mächtig und wohlhabend die Familie des Rudolf Reding war, der eine steile Karriere im Söldnerdienst des Königs von Frankreich absolvierte und der ihm auch als Dank Ende das Adelsprädikat verlieh. Das prachtvolle Patrizierhaus Ital Reding-Hofstatt gehört zu einer der imposantesten Baugruppen von Schwyz und der grosse Saal ist für festliche Feiern und Hochzeiten äusserst beliebt. (eing)
Der Kunstverein Oberer Zürichsee besuchte die Ausstellung über das weltberühmte Tagebuch der Anne Frank, dessen globale Verbreitung grösstenteils aus der Schweiz erfolgte, sowie die prachtvolle Ital Reding Hofstatt.