Ein Franzose überrascht die Favoriten
Victor Lafay, der zu Beginn des letzten Kilometers vehement nach vorne schoss, behauptete sich am Ende der 2.Etappe der Tour de France über 208,9 km von Vitoria-Gasteiz nach San Sebastian knapp vor dem sprintstarken Belgier Wout van Aert und dem Slowenen Tadej Pogacar.
Mit einem gut getimten Angriff auf dem letzten Kilometer gewinnt der Franzose Victor Lafay in San Sebastian die 2. Etappe der Tour de France. Adam Yates verteidigt das tags zuvor in Bilbao gewonnene Maillot jaune trotz Helferdiensten erfolgreich.
Victor Lafay, der zu Beginn des letzten Kilometers vehement nach vorne schoss, behauptete sich am Ende der 2.Etappe der Tour de France über 208,9 km von Vitoria-Gasteiz nach San Sebastian knapp vor dem sprintstarken Belgier Wout van Aert und dem Slowenen Tadej Pogacar.
Für den 27-jährigen Franzosen, der dem Team Cofidis den ersten Tour-Sieg seit 2008 bescherte, war es der vierte Profi-Sieg, der zweite in einer grossen Rundfahrt. Vor zwei Jahren hatte Lafay die 8. Etappe des Giro d’Italia gewonnen.
Brüder-Märchen am Samstag
Adam Yates, der Sieger vom Samstag, bleibt derweil einen weiteren Tag in Gelb. Der 30-jährige Brite führt im Gesamtklassement mit noch sechs Sekunden Vorsprung vor Pogacar, seinem Teamkollegen bei UAE Emirates. Zeitgleich mit dem Slowenen Dritter ist Adam Yates’ Zwillingsbruder Simon. Der dänische Tour-Vorjahressieger Jonas Vingegaard folgt mit 17 Sekunden Rückstand im 6. Rang. Adam und sein Zwillingsbruder Simon Yates sorgten am Samstag für ein kleines Brüder-Märchen. Während Simon 2019 schon zweimal eine Etappe der Tour de France für sich entscheiden konnte, war der Tagessieg für Adam Yates der erste bei einer grossen Rundfahrt. Der 30-jährige Brite distanzierte nach 182 km seinen Bruder auf der ansteigenden Zielgeraden um vier Sekunden.
Mit dem Spanier Enric Mas und dem Ecuadorianer Richard Carapaz mussten zwei Fahrer aus dem erweiterten Favoritenkreis die Grande Boucle schon am ersten Tag aufgeben. Mas, der Leader des Teams Movistar und letztjährige Zweite der Spanien-Rundfahrt, stieg noch am Ort des Sturzes mit einem gebrochenen Schulterblatt ins Begleitauto. Olympiasieger Carapaz quälte sich unter sichtlichen Schmerzen mit über 15 Minuten Rückstand ins Ziel, musste dann aber später am Abend seine Aufgabe wegen des Bruchs der linken Kniescheibe bekanntgeben.
Pogacar holt auf
Am zweiten Tour-Tag führte der vom Eintagesrennen Clasica San Sebastian bekannte Jaizkibel zur erwarteten Selektion innerhalb des Feldes. Am letzten grösseren Anstieg des Tages drückten Pogacars Helfer vom Team UAE Emirates – inklusive Leader Adam Yates – enorm aufs Tempo und holten mit dem Amerikaner Neilson Powless auch den letzten Ausreisser ein. Die auf dem Spiel stehenden Bonifikationen oben auf der Jaizkibel-Passhöhe gingen an Pogacar (8 Sekunden) vor Vingegaard (5) und Simon Yates (2). Während der Slowene die Flucht gerne bis ins Ziel in San Sebastian fortgesetzt hätte, wollte sich Vingegaard nicht an der Führungsarbeit beteiligen, weil im Team Jumbo-Visma für den Tagessieg auf die Karte Wout van Aert gesetzt wurde. Dieser Plan war allerdings nicht von Erfolg gekrönt, was den zweitklassierten Belgier nach der Zieldurchfahrt sichtlich ärgerte.
Küng verrichtet Helfer-Dienste
Stefan Küng klassierte sich im Tagesklassement mit sieben Minuten Rückstand im 63. Rang. Der Thurgauer führte seinen Groupama-Teamleader David Gaudu, der mit Pogacar, Vingegaard und Co. ins Ziel kam, weit vorne im Feld in den fast 8 km langen Anstieg zum Jaizkibel.