Max Verstappen allein auf weiter Flur
Siege von Max Verstappen sind in der Formel 1 längst zur Gewohnheit geworden. Sieben von neun Grands Prix der laufenden Saison hat der niederländische Titelverteidiger gewonnen, die letzten fünf ausnahmslos. Siege in Spielberg, in der Heimat seines Arbeitgebers, bleiben aber auch für den Erfolgsverwöhnten etwas Besonderes.
Weltmeister Max Verstappen ist auch in Spielberg ohne ernsthafte Konkurrenz. Nach dem Sprint gewinnt der Niederländer im Red Bull auch den Grand Prix von Österreich überlegen.
Siege von Max Verstappen sind in der Formel 1 längst zur Gewohnheit geworden. Sieben von neun Grands Prix der laufenden Saison hat der niederländische Titelverteidiger gewonnen, die letzten fünf ausnahmslos. Siege in Spielberg, in der Heimat seines Arbeitgebers, bleiben aber auch für den Erfolgsverwöhnten etwas Besonderes.
In diesem Jahr hatten die Siege auf der rund 200 Kilometer von der Konzern-Basis von Red Bull in Fuschl am See gelegenen, firmeneigenen Rennstrecke im Besonderen etwas Besonderes. Die Formel 1 war zum ersten Mal seit dem Tod von Dietrich Mateschitz im vergangenen Oktober in Spielberg zu Gast. Verstappen wollte für den Gründer des Getränke-Imperiums gewinnen, er wollte den Übervater der Marke, dem er wie viele andere so viel zu verdanken hat, «stolz machen», wie er es selbst nannte.
Im Namen von Mateschitz
Sie «wollten das Erbe von Mateschitz fortführen», sagte Verstappen auch noch. Mateschitz seinerseits hatte vorgesorgt, dass die Geschäftsgänge, auch im Bereich des Sports und vorab in der Formel 1, in seinem Sinne weitergeführt werden. Die Nachfolge-Regelung an der Konzern-Spitze bestimmte er vor seinem Ableben noch selber und sorgte dafür, dass kein Macht-Vakuum entstand.
Die Formel 1 gehört nunmehr zum Zuständigkeitsbereich von Oliver Mintzlaff. Der Deutsche, der das Unternehmen im Dreier-Gremium mit den Österreichern Franz Watzlawick und Alexander Kirchmayr führt, ist kein Verfechter des Motorsports. Als langjährigem Geschäftsführer des Bundesligisten Leipzig liegt ihm der Fuss-ball selbstredend näher. Gemäss den Verantwortlichen der Formel-1-Equipe hat sich die zu Beginn nicht ganz harmonische Zusammenarbeit mit Mintzlaff in der Zwischenzeit zu einem Miteinander mit besserem Einvernehmen entwickelt.
Auftritte wie an diesem Wochenende in Spielberg werden Mintzlaff darin bestärken, in der Sparte Formel 1 den von Mateschitz eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Vorab Verstappen lieferte an den drei Tagen jede Menge Argumente für die Bekenntnis zum uneingeschränkten Engagement in der global wichtigsten Serie im Automobil-Rennsport. Im Zeichen von Verstappen
Obwohl er im Grand Prix im Zuge der ersten Boxenstopps nach einem guten Drittel der Distanz die Führung zwischenzeitlich an den Monegassen Charles Leclerc im Ferrari abtreten und bei Wiedereintritt auf die Strecke nach dem Reifenwechsel auch hinter den Spanier Carlos Sainz im zweiten roten Auto zurückgefallen war, blieb Verstappen ein weiteres Mal ungefährdet.
Das Ziel erreichte der Titelhalter zwar lediglich mit gut fünf Vorsprung vor dem Nächstbesten, Leclerc. Der Abstand wäre aller-dings deutlich grösser gewesen, hätte Verstappen in der Schlussphase nicht einen zusätzlichen Zwischenhalt für einen zweiten Reifenwechsel eingelegt. Mit Pneus der weichsten Sorte sicherte er sich auch noch den Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde.
Verstappen liess sich auch durch die Neutralisation des Rennens in der ersten Runde, ausgelöst durch den Japaner Yuki Tsunoda im AlphaTauri, und den virtuellen Auftritt des Safety-Cars, nötig geworden wegen des unterwegs mit Antriebsproblemen im Haas stehengebliebenen Deutschen Nico Hülkenberg, nicht vom neuerlichen Triumph in Österrreich abbringen.
81 Punkte Vorsprung
Verstappen errang den bereits fünften Grand-Prix-Sieg in Spiel-berg. Neben vier ersten Plätzen im Grossen Preis von Österreich dominierte er vor zwei Jahren auch das unter der Flagge der Steiermark ausgetragene Rennen. In der WM-Wertung baute er den Vorsprung auf seinen zweitplatzierten Teamkollegen Sergio Perez, der am Sonntag von Startposition 15 auf Platz 3 vorfuhr, auf 81 Punkte aus.
81 Punkte sind mehr als der Gegenwert von drei Grand-Prix-Siegen. Sie sind ein weiterer Beleg für Verstappens zur Gewohnheit gewordenen Dominanz. Auch in der Teamwertung zeigt sich die Dominanz von Red Bull: Der Rennstall liegt bereits 199 Punkte vor seinem ersten Verfolger Mercedes.