Fast noch mehr als zwei Medaillen
von Hans Leuenberger, David Bernold und Jonas Schneeberger
Zunächst legte Simona Aebersold vor. Die Bernerin trat mit 25Jahren aus dem Schatten von Dominatorin Tove Alexandersson und gewann ihren ersten WM-Titel. Sie verwies die Schwedin um eine halbe Minute auf Platz 2. Zwar muss-te die Seeländerin im Ziel nach einer falschen Routenwahl zum Schluss noch zittern, doch die 17-fache Weltmeisterin aus Skandinavien konnte den Rückstand nicht mehr ganz wettmachen.
Aebersold ist erst die zweite Schweizer Weltmeisterin über die längste Einzelstrecke, die erste seit zehn Jahren. Die 23-fache Weltmeisterin Simone Niggli hatte dies insgesamt acht Mal geschafft. Sie ist nun in Flims/Laax als Bahnlegerin für spannende Wettkämpfe besorgt, die sie als SRF-Kommentatorin perfekt analysiert.
Während Aebersold mit der letzten langen Routenwahl Gold noch beinahe verlor, schaffte ihr Freund Kasper Fosser in diesem Teilstück noch die Wende. Er fing ausgerechnet Matthias Kyburz ab, dem in seinem Palmarès einzig noch der WM-Titel in der Königsdisziplin fehlt. Gleichwohl sagte der 33-jährige Fricktaler: «Silber gewonnen und nicht Gold verloren. Ich hänge diese WM nicht einzig an diesem Lauf auf.»
Knapp an Bronze vorbei
Nur wenig fehlte, und die Schweiz hätte in Flims/Laax eine dritte Medaille gewonnen. Die gebürtige Russin Natalia Gemperle, die erstmals an einer WM für ihr neues Heimatland antrat, wurde mit sechs Sekunden Rückstand auf die drittplatzierte Norwegerin Andrine Benjaminsen Vierte. Ein Fehler gleich zu Beginn wurde ihr letztlich zum Verhängnis.
Zweitbester Schweizer bei den Männern war Daniel Hubmann im sechsten Rang, unmittelbar vor Joey Hadorn. Hubmann bestritt als 40-Jähriger erstmals eine WM auf Schweizer Boden, nachdem er die letzten zwei in Rapperswil-Jona 2003 und Lausanne 2012 verpasst hatte.
Das schweizerisch/norwegische OL-Paar Simona Aebersold und Kasper Fosser siegt an der OL-WM in Flims/Laax über die Langdistanz. Mathias Kyburz sichert der Schweiz zum Auftakt noch Silber.