Josephine Kunz reist mit TitelDouble an die EM in Klosters
Olaf Schürmann
Bei den Schweizer Tennismeisterschaften holte die Wollerauerin Josephine Kunz das Double (wir berichteten). Die 16-jährige Kunz konnte an ihre exzellenten Leistungen im Winter anknüpfen. In der Halle hatte sie sich bereits den Titel als Schweizer Meisterin gesichert. In Bern konnte sie nun nahtlos anknüpfen und holt sich abermals als Jüngste des Tableaus, und dieses Mal als Nr.1 gesetzt (im Winter noch als 2 gesetzt), die Goldmedaille an der Swiss Junior Champion Trophy. «Ich bin einfach nur erleichtert und sehr glücklich », so Josephine Kunz.
Wie schon in der Halle hiess die Gegnerin Kenisha Moning (N3 33) aus Ipsach. Aber dieses Mal standen sich die beiden gleichaltrigen Ausnahmetalente auf einem Sandplatz in einem Finale gegenüber. Eine Premiere. In der Halle gab es letzten Winter bereits drei Begegnungen dieser zwei Spielerinnen in Finalspielen. Der erste Satz im Endspiel in Bern war eng umkämpft und ging mit 7:6 an die Wollerauer Schülerin. Im zweiten Satz dominiert Kunz und gewann mit 6:2.
Am Tag zuvor konnte Josephine Kunz bereits den ersten Titel feiern. An der Seite von Aurora Zurmühle (N3 41) aus Rothenburg gewann sie die Doppelkonkurrenz. Dort war das Duo an Nummer 1 gesetzt und gewann gegen Anna Frost aus Zürich und Mathilda Dürig aus Oberwil. Die Doppelkonkurrenzen finden jeweils nur im Sommer statt.
Schwierige Rahmenbedingungen
Durch Regen und Hagel kam es zu Verschiebungen im Zeitplan. So musste Kunz vor dem Einzelfinale drei Matches am Freitag bestreiten. Durch die Wetterkapriolen änderte sich auch die Konsistenz des Sandbelages immer wieder. Zeitweise musste man sich auf ein langsames Spiel, dann wieder mit warmen und trocken Wetter, auf ein schnelleres Spiel einstellen. Dies gelang der 16-Jährigen hervorragend. Im gesamten Turnier gab sie im Einzel keinen Satz ab. Nach dem Doppelerfolg konnte sie einen Tag später das Double feiern. «Dieser grandiose Erfolg ist ein Teamerfolg, den Josephine ohne ihr Team nicht hätte feiern können», ist sich Renata Kunz, Josephines Mutter, sicher. Seit fünf Jahren trainiert Kunz in der STS Tennisschule von Roy Sjögren. «Betreuung und Training bei Sjögrens ist ausgezeichnet. Aber auch Athletiktrainer Raphael Gubler und Physio Arjen van Duijn haben grossen Anteil an ihrem Erfolg», ergänzt Renata Kunz.
Rückblick und Ausblick
Im ersten Halbjahr hat die talentierte Wollerauerin schon in verschiedenen Ländern Turniere bestritten. Sie ist in Polen, Marokko, Slowenien, Finnland, Türkei, Luxemburg und Deutschland angetreten. Lediglich in einem Turnier musste sie sich in der ersten Runde geschlagen geben. Eine beachtliche Bilanz. Ein Turnier konnte sie gewinnen und im Doppel konnte sie ein Finale erreichen. Der Kampf um die internationalen Ranglistenpunkte ist jedoch äusserst hart. Josephine Kunz belegt momentan Platz 455 bei den Juniorinnen U18 weltweit. In der Schweiz ist sie die Nummer 32 aller Frauen und Juniorinnen. Die Schweiz führt nur ein Ranking für Frauen, darin sind alle Altersgruppen erfasst. Spannende Mona-te liegen vor Josephine Kunz. «Mein nächstes Ziel ist es, mindestens ein Juniorinnen Grand Slam zu spielen», erklärt die frischgebackene, zweifache Schweizer Meisterin. Parallel möchte sie auch anfangen, internationale Turniere auf der Damentour zu spielen. Dafür trainiert sie hart an der Sjögrens Tennis Academy in Kaltbrunn. Parallel geht sie noch an die Kantonsschule Ausserschwyz in Pfäffikon. Dort besucht sie die Sportklasse und strebt die Matura an. «Bis jetzt bin ich auf Kurs, und hoffe, dass ich beide Ziele erreiche.» Kunz reist mit viel Selbstvertrauen an die EM der U18, die in dieser Woche in Klosters stattfindet. Es ist nicht ihre erste EM. Aber sie spielt als 16-Jährige bei den U18 mit. Kunz muss sich in Klosters wieder auf ein anderes Spiel einstellen, denn die Konditionen sind in der Höhe ganz anders.
Das Wollerauer Tennistalent Josephine Kunz hat bei den Schweizer Meisterschaften am Wochenende in Bern zwei Titel geholt. In dieser Woche spielt sie in Klosters an der Europameisterschaft.