Schweizer enttäuschen zum Auftakt
Und schon steht wieder die Frage im Raum: Können die Schweizer Tennis-Professionals am Heimturnier im Berner Oberland nicht mehr gewinnen? Seit 2013 und der Viertelfinalqualifikation von Stan Wawrinka erreichte kein Schweizer mehr in Gstaad die 3. Runde. Zuvor erreichte in der über 100-jährigen Turniergeschichte mindestens alle fünf Jahre ein Schweizer die Viertelfinals.
Als erster verlor am Montag Alexander Ritschard. Der 29-jährige Zürcher blieb gegen Jaume Munar mit 3:6, 3:6 völlig chancenlos. Nicht viel besser erging es ein paar Stunden später Marc-Andrea Hüsler. Der 27-jährige Zürcher verlor aus der Favoritenrolle gegen den österreichischen Qualifikanten Jurji Rodionov (ATP 118) in 75 Minuten 3:6, 5:7. Hüsler trat auf dem Gstaader Centre Court von Anfang an verunsichert und ohne Selbstvertrauen auf. Dabei hatte er zuletzt auf Rasen besser gespielt als vorher auf Hartplatz und Sand. Er verlor früh ein ers-tes Aufschlagspiel, schaffte es selber nie bis zu einem Breakball und kassierte zum 5:6 im zweiten Satz nach drei groben Fehlern ein weiteres Break.
Nach der Partie sass der Frust bei Hüsler tief. Zum sechsten Mal spielte er in Gstaad, zum fünften Mal verlor er in der 1. Runde. Einzig 2018 überstand er gegen Nicolas Almagro, eine einstige Weltnummer 9, eine Runde.
Ritschards Frust
Für den anderen Zürcher, den 29-jährigen Alexander Ritschard, endete das Turnier ebenfalls im Frust. Wie vor einem Jahr im Achtelfinal unterlag er dem Spanier Jaume Munar (ATP 110) erneut 3:6, 3:6. «Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie enttäuscht ich bin», so Ritschard. «Ich habe das Gefühl, über die besseren Schläge als Munar zu verfügen. Das macht es schwierig für mich, diese klare Niederlage zu akzeptieren. » In seiner vierten Teilnahme in einem Hauptfeld eines ATP-Tour Turniers (nach Gstaad 2022, Marseille 2023 und München 2023) verlor Ritschard erstmals in der Startrunde.
Nächste Woche spielt Ritschard (wie auch Dominic Stricker) das ATP-Challenger Turnier in Zug, danach bestreitet er Hartplatzturniere in Nordamerika. Ritschards Ziel bis Ende Jahr: «Ich möchte mich im Ranking unter die besten 100 vorspielen.» Für den einzigen Schweizer Erfolg am Montag sorgten Dominic Stricker und Stan Wawrinka im Doppel. Stricker und Wawrinka müssen nun das Swiss Open für die Schweizer retten. Beide bestreiten am Dienstag das ers-te Einzel.
Das Tennis Swiss Open Gstaad beginnt aus Schweizer Sicht katastrophal. Trotz viel Unterstützung verlieren die Zürcher Marc-Andrea Hüsler und Alexander Ritschard ihr Startspiel.