Taktikwechsel bei Brandbekämpfung im Oberwallis bewährt sich
Im Oberwalliser Waldbrandgebiet haben die Einsatzkräfte am Montag zahlreiche Glutnester und kleinere Brände erfolgreich löschen können. Der Taktikwechsel bei der Brandbekämpfung bewährt sich laut dem Führungsstab.
Seit Sonntag werfen die Löschhelikopter das Wasser nicht mehr grossflächig über Brandherden und Glutnestern ab. Bodeneinsatzkräfte mit einem Forstmitarbeiter, einem Flughelfer und vier bis fünf Feuerwehrleuten lokalisieren Glutnester mithilfe der Wärmedaten der Armee und legen diese frei.
Dann wird der Helikopter punktgenau eingewiesen, und das Wasser, rund 900 Liter pro Ladung, wird aus sehr geringer Höhe direkt über dem Glutnest abgelassen. Rund 100 solcher Glutnester und kleiner Brandherde werden im Gebiet vermutet.
Temperaturen von über 300 Grad
Ein einzelnes Glutnest mit einem Umfang von wenigen Quadratmetern muss zum Teil bis einen Meter tief mit Pickel und Schaufel aufgebrochen werden. Vereinzelt wurden in solchen GlutnesternTemperaturen von über 300 Grad gemessen, wie der Führungsstab am Montagnachmittag mitteilte.
Bis zu einem Dutzend Flüge, also mehr als 10’000 Liter, können nötig sein, um hartnäckige Glutnester zu löschen. Das Löschwasser kann allerdings auch zu Problemen führen. Wenn 900 Liter Wasser auf einen Schlag den zum Teil sehr steilen Waldboden erreichen, löst dieses Wasser kleine Murgänge und Steinschlag aus.
Daher seien die Bodenteams mit höchster Vorsicht und Konzentration am Werk, um Unfälle zu verhindern und sich und ihre Kameradinnen und Kameraden zu schützen, heisst es im Communiqué weiter. Bäume werden hingegen nur vereinzelt gefällt. Sei es, um einen brennenden Baum zu löschen oder weil der Baum die Einsatzkräfte gefährdet oder die Piloten im Anflug behindert.