Hunderte Schadenmeldungen nach Sturm in La Chaux-de-Fonds
Nach dem Unwetter in La Chaux-de-Fonds mit einem Toten und rund 40 Verletzten sind am Dienstag die Aufräumarbeiten wieder aufgenommen worden. Die Schäden an Autos und Gebäuden sind nach ersten Hochrechnungen der Versicherer gross. Das Ausmass ist schwer abzuschätzen.
Die Nacht sei gut verlaufen, sagte Daniel Favre, Sprecher der Neuenburger Polizei, am Dienstagmorgen im Westschweizer Radio RTS. Der Strassenverkehr auf den Hauptachsen könne gewährleistet werden. Die Zugverbindungen nach Le Locle und Neuenburg waren aber weiterhin unterbrochen. Ausserdem waren viele Elemente wie Bäume noch nicht gesichert, und rund 200 Haushalte mussten gemäss Favre ohne Strom auskommen. Am Dienstagnachmittag waren es noch etwa 30.
Die Versicherer waren am Dienstag mit Hochdruck daran, Schadenmeldungen zu erfassen und die Kosten abzuschätzen. Die Axa konnte Mitte des Nachmittags eine erste Hochrechnung präsentieren. Demnach geht die Versicherung von rund 1000 bei ihr versicherten Fahrzeugen aus, die beschädigt wurden – die Kosten dürften bei etwa vier Millionen Franken liegen.
Hinzu kommen rund 1200 Sachschäden – vorwiegend Hausrat – mit geschätzten Kosten von etwa drei Millionen Franken. Es handle sich erst um eine grobe Schätzung, schrieb die Axa auf Anfrage von Keystone-SDA. Es sei gut möglich, dass die Hochrechnung in den kommenden Tagen noch angepasst werden müsse.
Vor allem Autos betroffen
Auch die Allianz Suisse legte eine erste Hochrechnung vor. Von einer Schadensumme von insgesamt zwölf Millionen Franken geht die Versicherungsgesellschaft aus, wie ein Sprecher auf Anfrage von Keystone-SDA sagte. Fast 90 Prozent der Schäden betreffen die Motorfahrzeugversicherung. Sie entstanden in erster Linie dadurch, dass Bäume auf Autos und andere Fahrzeuge stürzten.
Bei der Mobiliar sind innert weniger Stunden über 400 Schadenmeldungen eingegangen. Die Versicherungsgesellschaft rechnet dafür mit einem Aufwand von über einer Million Franken, wie sie mitteilte. Das gesamte Ausmass des Schadens sei jedoch nur schwer abzuschätzen.
Die Helvetia Versicherung ging von Schäden im tiefen einstelligen Millionenbereich aus, wie sie auf Anfrage von Keystone-SDA mitteilte. Verantwortlich dafür waren Sturm, Hagel und Blitzschlag.
Die Generali Versicherungen wollen das Ausmass der Schäden bis nächste Woche besser einschätzen können. Derzeit sei es zu früh, zudem weilten einige Kundinnen und Kunden noch in den Ferien. Neben Fahrzeugen sind Wohnungen betroffen, wie die Versicherung auf Anfrage schrieb: Durch zerstörte Fenster und Dächer seien Regen und Wind in die Gebäude eingedrungen und hätten Schäden unter anderem an Haushaltsgeräten angerichtet.