Drei Tote bei Bränden in Sizilien – weiter Feuer auf Rhodos
Im Norden Siziliens kämpft die Feuerwehr mit mehreren Tausend Einsatzkräften gegen Brandherde, es gab drei Todesopfer. Auch im Südosten von Rhodos versuchen Einsatzkräfte weiter, die Brände einzudämmen.
In anderen Ländern entspannt sich die Lage langsam. Ein Überblick über die aktuelle Brand- und Wetterlage im Mittelmeerraum.
Griechenland: Am Mittwoch brannte es im Südosten von Rhodos den neunten Tag in Folge. Auf anderen Teilen der Insel genossen Touristen gleichzeitig völlig normal ihren Urlaub. In der Nacht zum Mittwoch war es der griechischen Feuerwehr und rund 3000 Helfern gelungen, das beliebte Feriendorf Gennadi zu retten. Es gab aber noch zahlreiche Brandherde. Weiterhin waren Löschhubschrauber und –flugzeuge am Mittwoch im Südosten im Einsatz. Die Brände in anderen Landesteilen Griechenlands sind am Mittwoch vorerst unter Kontrolle gebracht worden.
Wegen der Hitze von bis zu 47 Grad bei gleichzeitiger Trockenheit bleibe die Brandgefahr jedoch extrem hoch, warnten der Zivilschutz und das Wetteramt. «Die Gefahr ist noch nicht vorbei», sagte ein Sprecher der Feuerwehr im Staatsradio. Seit dem 12. Juli waren in ganz Griechenland rund 500 Wald- und Buschbrände ausgebrochen, wie er hinzufügte.
Italien: Vor allem im Norden Siziliens ist die Lage kritisch. Drei Menschen sind in Folge von Bränden auf der italienischen Mittelmeerinsel gestorben. Insbesondere in der Provinz Palermo im Norden der Insel kämpften Einsatzkräfte auch am Mittwoch gegen Wald- und Flächenbrände. Zwei verkohlte Leichen wurden am Dienstagnachmittag in Cinisi bei Palermo in der Nähe des Flughafens gefunden. Eine ältere Frau starb in der Region, weil ein Rettungswagen nicht zu ihr fahren konnte, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. In Folge der Brände sind bereits Dutzende Hektar Wald und Buschland verbrannt. Die Feuerwehr war am Mittwoch nach eigenen Angaben mit mehr als 3000 Feuerwehrleuten und Löschflugzeugen im Einsatz. Die Lage in den restlichen Teilen Siziliens hat sich demnach im Vergleich zu Dienstag entspannt.
Algerien und Tunesien: Am Mittwoch entspannte sich auch in Nordafrika die Lage langsam. In Algerien, wo mindestens 24 Zivilisten sowie 10 Mitarbeiter des Militärs ums Leben kamen, hatten Einsatzkräfte am Dienstagabend etwa 80 Prozent der Brände unter Kontrolle. In dem flächenmässig grössten Land Afrikas mussten zuvor rund 1500 Menschen in Dörfern in Sicherheit gebracht werden. Das benachbarte Tunesien erhielt Hilfe aus Algerien sowie Spanien, das unter anderem zwei Löschflugzeuge schickte. Die Einsatzkräfte machten gute Fortschritte beim Kampf gegen die Brände, sagte Tunesiens Innenminister Kamal Feki am Mittwoch. In einem Dorf in der Region Beja westlich von Tunis erstickte ein Schulleiter, wie die Staatsagentur TAP berichtete. Spanien und Portugal: In Spanien ist es in weiten Teilen weiterhin sehr warm und trocken, die Temperaturen sind aber für Juli nicht ungewöhnlich hoch. Derzeit gibt es weder eine neue Hitzewelle noch grössere Waldbrände. In Portugal konnte ein Waldbrand in Cascais nahe der Hauptstadt Lissabon am Mittwoch unter Kontrolle gebracht werden, ebenso ein Waldbrand auf der zu Spanien gehörenden Atlantik-Insel Gran Canaria. Vergangene Woche hatte Spanien noch unter einer Hitzewelle geächzt, die dem Land gleich mehrere Temperaturrekorde bescherte.
Türkei: Im südtürkischen Antalya kämpften die Einsatzkräfte am Mittwoch den zweiten Tag in Folge gegen einen Waldbrand. Flugzeuge und Hubschrauber sind nach offiziellen Angaben im Einsatz. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, arbeiten die Piloten unter schweren Bedingungen: Die Gegend sei gebirgig, die Rauchentwicklung hoch und die Sicht schlecht. Am Dienstag waren aus Sicherheitsgründen zehn Häuser evakuiert worden. Touristen sind bislang nicht betroffen. In der Türkei war am Mittwoch vorerst der Höhepunkt einer Hitzewelle erreicht worden.
Frankreich: Auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika haben Waldbrände in der Nacht zum Mittwoch mehr als 200 Hektar Land zerstört. Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin schrieb auf Twitter, dass wegen des Feuers auch das Kloster von Corbara im Norden der Insel geräumt worden sei. Rund 200 Feuerwehrleute seien im Einsatz gewesen. Die Feuerwehr schrieb am späten Dienstagabend von einem Brand im nordkorsischen Ort Pigna. Starker Wind fachte die Flammen an.