Hitzewelle lähmt den Iran – Ansturm auf Ausflugsziele
Angesichts extremer Hitze im Iran haben sich die Krankenhäuser auf eine Vielzahl von Patienten vorbereitet. Ein Vertreter des Gesundheitsministeriums rief die Bevölkerung dazu auf, zwischen 10 und 16 Uhr die Sonne zu meiden, wie die Nachrichtenagentur ISNA am Freitag berichtete. Kliniken verzeichneten dem Bericht zufolge einen Anstieg von Patienten mit Hitzschlag.
Wegen der Hitzewelle hatte Irans Regierung diese Woche bereits Behörden, Schulen und Banken für zwei Tage schliessen lassen. Das verlängerte Wochenende – freitags ist im Iran frei – nutzen laut der Zeitung «Shargh» rund zwei Millionen Landesbewohner für Ausflüge in den beliebten Norden ans Kaspische Meer. Fotos zeigten verstopfte Serpentinenstrassen auf der Route durch das Elburs-Gebirge.
In den Kurdenprovinzen wüteten unterdessen Waldbrände. Luftaufnahmen der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA zeigten Berghänge in dichtem Rauch.
Der Iran mit seinen fast 90 Millionen Einwohnern und einer Fläche mehr als vier Mal so gross wie Deutschland hat weite Landesteile, die von Wüsten dominiert sind. Forscher warnen seit Jahren vor einer Zunahme von Dürren in der Region, die besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen ist. Im Süden des Landes kletterten die Temperaturen diese Woche gar über die 50 Grad.