Sicherheit der Passagiere hat bei Fahrt durch Gotthard Vorrang
Verkehrsminister Albert Rösti zeigt nach der Entgleisung im Gotthardbasis-Bahntunnel Verständnis für die mögliche Wiederaufnahme des Personenverkehrs erst Ende Jahr. Die Sicherheit der Bahnpassagiere müsse Vorrang haben, erklärte er auf Radio SRF.
Seit der Inbetriebnahme der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale vor sieben Jahren habe es noch nie einen so schweren Unfall gegeben, sagte Rösti am Freitag in der Sendung «Tagesgespräch» von Schweizer Radio SRF. Glücklicherweise seien keine Personen zu Schaden gekommen.
Die Entgleisung zeige die Sensibilität des Systems und die Bedeutung von dessen Widerstandskraft. Die Alternativen durch den Lötschberg und die Gotthard-Bergstrecke sind für den Bundesrat und Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) deshalb unerlässlich. Dass die sogenannte Panoramastrecke am Gotthard nicht aus Kostengründen eingemottet wurde, sei ein Glücksfall.
Verständnis zeigte Rösti für die Möglichkeit, den Passagierverkehr durch den Basistunnel erst Ende Jahr wieder aufzunehmen. Schliesslich müssten acht Kilometer Befestigungen und Bankette ausgewechselt werden, wie ihm der am Unfallort weilende SBB-Chef Vincent Ducrot gerade mitgeteilt habe.
Das wichtigste sei, dass bei der Wiederaufnahme des Personenverkehrs durch den Tunnel die Sicherheit der Fahrgäste gewährleistet ist, sagte Rösti am Radio.
Eventuelle Forderungen nach verbesserten Kontrollen der Güterzüge im Ausland hält Rösti für verfrüht. Zuerst müssten gesicherte Erkenntnisse über die Unfallursache vorliegen.
Die Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) werde kommende Woche erste Resultate vorlegen. In einer späteren Phase lasse sich dann mit der EU über mögliche Folgen für die Güterzug-Kontrolle diskutieren.