Bemerkenswerter Niederschlagsrekord in Arosa
Eine Niederschlagsmenge, wie sie vom Samstag bis Dienstag in vielen Teilen der Schweiz gefallen ist, ist nur alle 10 bis 20 Jahre zu erwarten. Auffallend ist der Rekordwert für Arosa.
Die Niederschlagsmenge, wie sie in Nord- und Mittelbünden, im St. Galler Rheintal und der Säntisregion gefallen ist, ist aussergewöhnlich. Mehrere Messstandorte in diesen Regionen zeigten für ein solches Ereignis auch Wiederkehrperioden von 30 bis 50 Jahren, teilte das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) am Mittwoch mit.
An einzelnen Messstandorten, etwa in Arosa (211 mm), Vaduz (197 mm) und Kronberg (244 mm) seien die gefallenen Dreitagessummen seltener als alle 100 Jahre zu erwarten. Ein 50- bis 100-jährliches Dreitagesereignis war es an den Messstandorten Biasca (387 mm), Safien-Platz (192 mm), Innerferrara (274 mm), Brülisau (219 mm) und Eggersriet (216 mm).
Aroser Rekordwert
An mehreren Messstandorten mit längeren Messreihen wurde sogar die höchste Dreitagessumme seit Messbeginn erreicht. Auffallend ist dabei laut Meteoschweiz vor allem der Aroser Rekordwert. Er schwinge in der über 100-jährigen Messreihe weit oben aus. Die bisher höchste Dreitagessumme vom August 1951 lag bei 169 mm.
In Biasca, mit einem Messbeginn im Jahr 1900, lag die Dreitagessumme von 387 mm nur knapp unter dem Rekordwert von 390 mm. Dieser Wert war im August 1956 realisiert worden.
Mit dem Starkniederschlag stiegen die Monatssummen des Niederschlags regional weit über den Durchschnitt. Auf der Alpensüdseite und im Engadin lagen die Werte verbreitet zwischen 120 und 200 Prozent der Norm der Jahre 1991–2020. Auch in den Walliser Südtälern erreichten die Monatssummen lokal 200 Prozent der Norm.
Am zentralen und östlichen Alpennordhang sowie in Nord- und Mittelbünden bewegten sich die Werte vielerorts zwischen 140 und 200 Prozent der Norm. In der westlichen Hälfte der Schweiz blieben die Monatssummen hingegen verbreitet darunter.
Grosse Schäden im Tessin
Ab dem vergangenen Freitag waren aus Südwesten und Süden feuchtwarme Luftmassen in die Schweiz geströmt. Das Tessin wurde am Freitag von einem verheerenden Hagelschlag heimgesucht und insbesondere in Losone, Locarno, Muralto, Minusio und Ascona gab es grosse Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen.
Von Samstag bis Dienstag fielen zunächst auf der Alpensüdseite, später auch in Graubünden und in weiteren Teilen der Ostschweiz grosse Niederschlagsmengen. Im Tessin und im Misox gab es gebietsweise Dreitagessummen von 200 bis 300 mm. In den angrenzenden Gebieten Nord- und Mittelbündens erreichten die Dreitagessummen regional 170 bis 270 mm.