Berlinale bekommt neue Führung
Die Berlinale soll eine neue Führung bekommen. Die bisherige Doppelspitze aus Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek wird von einem Intendanzmodell abgelöst, wie Deutschlands Kulturministerin Claudia Roth am Donnerstag in Berlin mitteilte.
Die neue Intendantin oder der neue Intendant soll von einer Findungskommission unter ihrem Vorsitz bestimmt werden. Am Donnerstag verständigte sich der Aufsichtsrat der Kulturveranstaltungen des Bundes (KBB) zur Zukunft der Leitungsebene der Berlinale.
Der bisherige künstlerische Leiter Chatrian wolle «mit der neuen Intendanz in konstruktive Gespräche über eine künftige Rolle im neuen Team der Berlinale» eintreten, hiess es weiter. Welche Position er dabei konkret übernehmen soll, wurde noch nicht bekannt.
Schon im März war bekannt geworden, dass Chatrians Co-Leiterin Mariette Rissenbeek ihren Vertrag als Geschäftsführerin des Festivals nicht hat verlängern lassen. Sie verlässt ihre Position erst nach der 74. Berlinale Ende März 2024. Bevor Chatrian und Rissenbeek die Leitung als Doppelspitze übernahmen, hatte Dieter Kosslick die Berlinale allein geleitet.
Claudia Roth erklärte am Donnerstag: «Die Gespräche, die wir in den vergangenen Monaten auf verschiedenen Ebenen mit zahlreichen Menschen geführt haben, die bei, mit oder für die Berlinale arbeiten, haben uns zu der gemeinsamen Überzeugung geführt, dass das grösste Publikumsfilmfestival der Welt künftig wieder von einer Person geleitet und repräsentiert werden sollte.» Die notwendigen Entscheidungen zur Modernisierung der Berlinale sollten ihr zufolge zur Zukunftssicherung wieder in einer Hand liegen. Sie bedankte sich bei Chatrian und Rissenbeek für ihre Arbeit.
Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den grossen Filmfestivals.