Hongkong kehrt nach Taifun «Saola» zur Normalität zurück
Die Finanzmetropole Hongkong hat den Taifun «Saola» ohne grössere Schäden überstanden. Wie die Behörden am Samstag meldeten, haben sich 75 Personen aufgrund von Verletzungen in Krankenhäusern behandeln lassen. Weitere 511 Bewohner haben in den 40 Notunterkünften der Stadt während der Nachtstunden Zuflucht gesucht. Ebenfalls wurden mehrere Hundert umgestürzte Bäume sowie ein Erdrutsch gemeldet. Todesopfer hat es laut Angaben der Behörden keine gegeben.
Im Laufe des Nachmittags (Ortszeit) kehrte Hongkong wieder allmählich zur Normalität zurück. Wie lokale Medien berichten, hat sowohl der Flughafen als auch der öffentliche Nahverkehr seinen Betrieb wieder aufgenommen. Der Hongkonger Wetterdienst hatte zudem die Sturmwarnung auf «T3» heruntergestuft. Zeitweise lag der Wert bei «T10», der höchsten Stufe. Diese wurde in den letzten vier Jahrzehnten nur fünfmal ausgegeben.
Als der Taifun «Saola» in der Nacht auf Samstag unter starken Regenfällen und Windböen die Küstengewässer Südchinas erreichte, waren die Befürchtungen riesig: Der chinesische Wetterdienst warnte, dass «Saola» der stärkste Taifun in der Region seit 1949 werden könnte. Nahe dessen Zentrum wurden teilweise Winden mit Geschwindigkeiten von über 200 Kilometer pro Stunde gemessen.
Dass jedoch grössere Schäden ausblieben, hat vor allem mit den breit angelegten Vorsichtsmassnahmen zu tun. Bereits am Freitagabend liess Hongkong sämtliche Schulen und Kindergärten schliessen. Auch die meisten Flugverbindungen wurden gestrichen. In der südchinesischen Stadt Shenzhen, die an Hongkong grenzt, blieben ebenfalls Schulen und Kindergärten geschlossen. Die Bürger wurden zudem per SMS aufgefordert, ihre Arbeit vorübergehend einzustellen und möglichst nicht vor die Tür zu gehen.
«Saola» ist der neunte Taifun in der Region in diesem Jahr. Die kräftigen Wirbelstürme treten immer wieder in den Sommermonaten auf und beeinträchtigen zahlreiche Staaten in Südostasien. Allein in China kam es in den letzten Monaten zu heftigen Fluten, die Dutzende Menschenleben forderten.