Flut in Griechenland: Viele Dörfer von Aussenwelt abgeschnitten
Im griechischen Katastrophengebiet versuchen Rettungskräfte weiterhin, Menschen aus überschwemmten Dörfern in Sicherheit zu bringen. Insgesamt seien bislang fast 2000 Menschen gerettet worden, sagte Feuerwehrsprecher Vasilios Vathrakogiannis am Freitag dem Nachrichtensender ERTnews. Die Zahl der Toten lag bis Freitagmorgen weiterhin bei sechs. Wie viele Menschen vermisst werden, blieb aber weiterhin unklar, weil viele Dörfer noch von den Wassermassen umschlossen und von der Umgebung abgeschnitten sind.
Der griechische Wetterdienst Meteo veröffentlichte eine Karte, die das Ausmass der Überschwemmungen zeigte. Besonders dramatisch ist die Lage demnach in der Gemeinde Karditsa, die einem grossen See gleicht. Insgesamt seien rund 72 000 Hektar Fläche überschwemmt, teilten die Meteorologen mit.
In den frühen Morgenstunden des Freitags wurde auch für die Stadt Larisa Alarm ausgelöst – dort erreichte der Fluss Pinios einen Pegelstand von 9,5 Metern, während es normalerweise rund vier Meter sind, wie die Tageszeitung «Kathimerini» schrieb. Die Feuerwehr evakuierte mehrere Stadtteile, die von einem Übertreten des Flusses betroffen wären.
Die griechische Wetterbehörde EMY erklärte das Sturmtief «Daniel» derweil am Freitag für beendet. Seit Montag hatte es sich über der mittelgriechischen Region Thessalien festgesetzt und bis Donnerstag angehalten. Die Niederschlagsmengen von «Daniel» übertrafen alles, was griechische Meteorologen bislang gemessen hatten. So fielen örtlich zwischenzeitlich mehr als 700 Liter Wasser je Quadratmeter in weniger als 24 Stunden.
Noch sind die Schäden kaum abzusehen – die Hafenstadt Volos verzeichnet gewaltige Infrastrukturschäden und kämpft mit Bergen von Matsch, die das Wasser in die Strassen spülte. Die gesamte Region Thessalien gilt als die «Kornkammer» Griechenlands, hier stehen die meisten Felder teils meterhoch unter Wasser.