Starker Hurrikan «Lee» nähert sich weiter den Karibikinseln
Der kraftvolle Hurrikan «Lee» hat sich leicht abgeschwächt, bedroht aber weiterhin die Karibikinseln. Der Wirbelsturm der Stärke 4 rotierte am Freitag über dem Atlantik mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometern pro Stunde, wie das US-Hurrikanzentrum (NHC) in Miami mitteilte. Gefährliche Bedingungen seien an den Küsten im westlichen Atlantik zu erwarten. Den Vorhersagen zufolge wird «Lee» über das Wochenende und Anfang kommender Woche weit nördlich der Inselkette der Kleinen Antillen, der Jungferninseln und Puerto Rico vorbeiziehen.
«Lee» befand sich nach Angaben des NHC rund 910 Kilometer östlich des nördlichen Teils der Kleinen Antillen, wo unter anderem Antigua und Barbuda, St. Kitts und Nevis sowie Montserrat liegen. Die Meteorologen waren schon in den vergangenen Tagen davon ausgegangen, dass «Lee» sich auf seinem Weg über das Meer nördlich der Inseln zu einem «sehr starken, grossen Hurrikan» entwickeln werde. Weitere Schwankungen in der Intensität seien möglich. Von einem Hurrikan spricht man bei Windgeschwindigkeiten ab 119 Kilometern pro Stunde.
Die Hurrikan-Saison beginnt im Pazifik am 15. Mai und im Atlantik am 1. Juni. Sie endet in beiden Regionen am 30. November. Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die zunehmende Erderhitzung erhöht die Wahrscheinlichkeit starker Stürme.
Die Stärke von Hurrikans wird nach einer von den Meteorologen Herbert Saffir und Robert Simpson entwickelten Skala bemessen: Ein Hurrikan der Kategorie 1 erreicht bis 153 Kilometern pro Stunde. Stufe 2 gilt bis Tempo 177, Stufe 3 bis 208 und Stufe 4 bis 251. Verheerende Schäden drohen bei einem Hurrikan der höchsten Kategorie 5, der mit einer Windgeschwindigkeit von mehr als 251 Kilometern pro Stunde rotiert. Oft gewinnen Wirbelstürme bei ihrem Zug über das Meer an Stärke. Über Land verlieren sie schnell ihre Kraft, da der Nachschub feuchtwarmer Luftmassen fehlt.