Hollywood-Streik: Autoren erwägen Einzeldeals – Produzenten dagegen
Im bereits seit mehr als vier Monaten andauernden Streik der Drehbuchautoren in Hollywood erwägt die Gewerkschaft nun öffentlich separate Einigungen mit einzelnen Studios. Der Dachverband der Produzenten war dagegen.
Es sei nicht unbedingt vorgeschrieben, dass die einzelnen Studios über den Dachverband der Film- und Fernsehproduzenten AMPTP verhandelten, hiess es von der Gewerkschaft Writers Guild am Wochenende.
Von der AMPTP kam allerdings sofort eine scharfe Ablehnung. «Die Mitgliedsunternehmen der AMPTP sind im Einklang und verhandeln gemeinsam, um ein Ergebnis zu erreichen.»
Die mehr als 11’000 Drehbuchautoren der Writers Guild streiken bereits seit Anfang Mai. Sie fordern unter anderem eine bessere Vergütung und Regeln für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Anzeichen für ein baldiges Streikende gibt es nicht.
Erneuter Stillstand
Nach fast 100 Tagen Streik ohne Verhandlungen hatten sich Anfang August erstmals wieder Vertreter der Writers Guild und der grossen Studios und Streaming-Anbieter getroffen – doch ein mehrwöchiges Hin und Her am Verhandlungstisch brachte bis jetzt keinen Erfolg – nun ist wieder Stillstand. Anzeichen für ein baldiges Streikende gibt es nicht.
Mitte Juli schlossen sich zudem die rund 16’000 Schauspielerinnen und Schauspieler der Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA den Schreibern an. Es ist der erste Doppelstreik von Schauspielern und Drehbuchautoren in den USA seit mehr als 60 Jahren. Er legt Hollywood derzeit nahezu lahm. SAG-AFTRA-Präsidentin Fran Drescher, bekannt aus der Erfolgsserie «Die Nanny», wurde unterdessen für eine zweite zweijährige Amtsperiode wiedergewählt, wie die Gewerkschaft am Wochenende mitteilte.