Franzosen dürfen nicht mehr betrunken auf die Jagd gehen
Jägern in Frankreich droht künftig ein saftiges Bussgeld, wenn sie betrunken bei der Jagd ertappt werden. Nach einem am Sonntag veröffentlichten Dekret wird ein Bussgeld von bis zu 1500 Euro fällig, wenn Jäger «im Zustand offensichtlicher Trunkenheit» erwischt werden.
Eine Promillegrenze wurde dafür nicht festgelegt. Für Wiederholungstäter wird es noch teurer. Das Verbot gehört zu einem Massnahmenpaket, das die Zahl von Jagdunfällen reduzieren soll. Auch soll es erhöhte Ausbildungs- und Sicherheitsanforderungen geben sowie eine App, auf der Spaziergänger abrufen können, wo gerade gejagt wird.
Die Jagd hat in Frankreich eine grosse Bedeutung. Der französische Jagdverband spricht von 1,1 Millionen aktiven Jägern. Bei Unfällen gab es in der vergangenen Jagdsaison, die von September bis März 2023 ging, nach Behördenangaben 78 Verletzte und 6 Tote, die Zahlen sind rückläufig. Im Vergleich zu vor 20 Jahren ging die Zahl tödlicher Jagdunfällen um 80 Prozent und die der Unfälle mit Verletzten um 62 Prozent zurück.
Dennoch gibt es in Frankreich eine kontroverse Debatte um die Jagd. Diese dreht sich nicht nur um Unfälle, sondern auch die Frage, ob es in der Natur ein Vorrecht für Jäger oder eher für Erholungssuchende geben sollte.