Unesco erklärt Ruinen bei Jericho zu Welterbe – Kritik aus Israel
Die Unesco hat Ruinen nahe der antiken Stadt Jericho am Sonntag als Welterbe der Palästinenser anerkannt und ist dafür von Israel kritisiert worden. Die UN-Kulturorganisation stimmte bei einer Sitzung im saudi-arabischen Riad dafür, die Stätte Tell as-Sultan auf eine entsprechende Liste der Welterbe-Stätten zu setzen.
Der israelische Staat ist zwar seit 2019 nicht mehr Unesco-Mitglied, weil er die Organisation als voreingenommen Israel gegenüber betrachtet, war aber nach Medienberichten als Beobachter in Riad zugegen.
Ein Sprecher des israelischen Aussenministeriums teilte mit, Israel sehe die Entscheidung als «weiteres Anzeichen für den zynischen Gebrauch der Organisation Unesco durch die Palästinenser und für eine Politisierung der Organisation». Israel werde sich mit Hilfe befreundeter Staaten dafür einsetzen, «alle verqueren Entscheidungen zu ändern».
Die archäologische Ruine nahe Jericho liegt im südlichen Westjordanland, das Israel 1967 mit anderen Gebieten erobert hatte. Die Palästinenser beanspruchen es als Teil eines unabhängigen Staates Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt. Israel lehnt dies jedoch ab, viele Mitglieder des rechts-religiösen Lagers im Land beansprucht das Westjordanland als Teil des jüdischen Staates.
Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas begrüsste die Entscheidung der Unesco am Sonntag als «äusserst wichtig». Sie bezeuge «die Authentizität und Geschichte des palästinensischen Volkes. Er betonte, dass »der Staat Palästina dem Erhalt dieser einzigartigen Stätte zum Wohle der Menschheit verpflichtet” sei.