Richter wirft Belarusse in St. Gallen widersprüchliche Aussagen vor
In St. Gallen hat der Gerichtsprozess gegen ein ehemaliges Mitglied einer belarussischen Sondereinheit begonnen. Dem Angeklagten werden Beteiligungen an Morden gegen Oppositionelle des Lukaschenko-Regimes vorgeworfen. Rund 30 teils internationale Medien waren vor Ort.
Der Angeklagte hat am Dienstag vor Gericht erklärt, dass er in den 1990er Jahre im belarussischen Militär einer Sondereinheit des Innenministeriums angehörte. Er sei für die Festnahme von «Kriminellen» trainiert worden.
Vor den Richtern schilderte der Mann, wie die Aufträge zur Entführung und Erschiessung von Personen ausgeführt worden seien. Der Richter strich jedoch bei der Befragung Widersprüche gegenüber früheren Aussagen hervor, die der Angeklagte mit Übersetzungsfehler begründete.
Der Mann gab bei seinem Asylantrag an, an der Ermordung von drei oppositionellen Politikern beteiligt gewesen sein.