Maja Hoffmann definitiv neue Präsidentin des Filmfestivals Locarno
Die ausserordentliche Generalversammlung des Locarno Film Festivals hat am Mittwoch Maja Hoffmann erwartungsgemäss zur neuen Präsidentin gewählt. Die Basler Kunstsammlerin tritt die Nachfolge von Marco Solari an.
Mit der 67-jährigen Kunstmäzenin Maja Hoffmann steht erstmals eine Frau an der Spitze des Locarno Film Festival. Der abtretende Marco Solari wird sie während einer Übergangsphase in den kommenden Monate begleiten.
Er überreichte seiner Nachfolgerin eine weisse Rose. Diese symbolisiere Transparenz und Mut. Ausserdem stehe die Rose für die Freiheit – einen Wert, den er, Solari, während seiner Präsidentschaft des Filmfestivals Locarno immer wieder betont und hochgehalten habe.
Hoffmann, Vizepräsidentin der Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung in Basel sagte nach ihrer Wahl, sie sei eine Kosmopolitin und eine «Person des Südens». Und sie werde nicht nur in Locarno sein können. Als neue Präsidentin sei sie bereit, Risiken einzugehen und das Filmfestival Locarno in seiner nächsten Entwicklungsphase zu unterstützen.
Nach ihrer Designation im Juli waren auch kritische Stimmen laut geworden. Insbesondere aus Tessiner Sicht stellte sich die Frage, wie oft die vielseitig engangierte Hoffmann, die in Basel, Zürich und Arles lebt, in Locarno sein werde.
Kleineres Aufsichtsorgan
Hoffmann ist in der Kunstwelt international vernetzt. Sie hat in New York Film studiert und in den 1980er Jahren begonnen, Kunst zu sammeln. Ihre Nähe zum Film zeigte sie bisher vor allem, indem sie Dokumentarfilme mitverantwortet hat, etwa über Marina Abramovic oder Peggy Guggenheim.
2004 hat sie die LUMA-Stiftung gegründet, die künstlerisches und interdisziplinäres Schaffen in den Bereichen visuelle Künste, in Bildung und Umwelt unterstützt. 2013 kam der Ableger in Arles hinzu.
Die ausserordentliche Generalversammlung des Locarno Film Festival beschloss darüber hinaus, den Verwaltungsrat von 27 auf 7 Mitglieder zu verkleinern. Und sie führte zwei neuen Beratungsgremien ein: das Policy Advisory Board, das Unterstützung auf kultureller, wirtschaftlicher und institutioneller Ebene bieten soll; sowie das Industry Advisory Board, welches die unterschiedlichen Kompetenzen der Filmbranche bündeln wird, wie es in einer Medienmitteilung heisst.